ASP - "Fremd" Tour geht weiter
ASP – „Fremd“ Tour geht weiter
8. Februar 2012
Lord of the lost - Neue EP und support Termine
Lord of the lost – Neue EP und support Termine
14. Februar 2012

Unglaubliche neun Jahre ist es her, als DESASTER zum letzten Mal auf dem SUMMER BREEZE zu Gast waren. In Dinkelsbühl besteht also Nachholbedarf an schwarz eingefärbten Thrash Metal, oder thrashigem Schwarzmetall, je nach persönlichem Gusto. Mit im Gepäck haben Tormentor und Co. ihr neues, gewohnt kompromissloses Album ‚The Arts Of Destruction‘, das eines einmal mehr unter Beweis stellt: Auch im 24. Jahr nach Bandgründung hat es keine angesagte Strömung und kein überbordender Hype geschafft, die ehrliche Grundeinstellung dieser Koblenzer Underground-Institution zu korrumpieren. Diese vier metallischen Hexenmeister stehen nach wie vor für Metal, wie er truer und purer nicht sein kann. Ein Fest für alle Kutten- und Nietenfetischisten! Eine (schwarze) Messe für alle, die Metal mit dem Herzen fühlen, so wie es sich gehört! Schön, dass solche Originale zwischen den unzähligen Plastikimitaten dieser Zeit noch bestehen.

 

LACUNA COIL haben zwar schon zwei Mal auf dem SUMMER BREEZE gespielt, feiern dieses Jahr aber ihre Premiere in Dinkelsbühl. Ihr letzter Auftritt bei uns datiert nämlich aus dem Jahre 2005, als Abtsgmünd noch das Zuhause des SUMMER BREEZE war. In der Zwischenzeit ist viel passiert im Bandlager der Italiener um die bezaubernde Frontfrau Cristina Scabbia. Drei Studioalben sind seitdem erschienen, weswegen ihr euch auf ein Feuerwerk an Hits, Hits und noch mehr Hits gefasst machen dürft. Ihre einzigartige Mischung aus Goth, Pop, Metal und Alternative Rock umgarnt einen unauffällig, um dann im richtigen Moment zuzupacken und nicht mehr loszulassen. Dynamische Energie, emotionale Melodien, eingängige Songstrukturen und in den richtigen Momenten auch bescheidene Zurückhaltung sind die Stärken dieser Truppe, die man keinesfalls nur auf ihre hübsche Gesangsdame reduzieren sollte. Hier wird dem Auge und dem Ohr gleichermaßen geschmeichelt.

Spätestens seit ihrem 2007er Werk ‚In Requiem‘ hat die Metalgemeinde PARADISE LOST wieder in ihren Schoß zurückgenommen, nachdem die englischen Erfinder des Gothic Metal um die Jahrtausendwende mit halbgaren Elektronikexperimenten, saft- und kraftlosen Riffs und völliger Inspirationslosigkeit einen Großteil ihrer Anhänger grob vor den Kopf gestoßen und verprellt hatten. Doch die letzten Studioalben knüpften allesamt wieder an die Klasse vergangener Großtaten namens ‚Draconian Times‘, ‚Icon‘ oder ‚One Second‘ an. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an das neue, für dieses Jahr angekündigte Werk ‚Tragic Idol‘, über das vorab sogar schon gesagt wurde, dass es das dunkelste Stück PARADISE LOST seit seligen ‚Icon‘-Zeiten werden soll. Wir dürfen gespannt sein und harren der Dinge, die da kommen. Fest steht auf jeden Fall, dass Nick Holmes und Co. ihre unnachahmlich melancholische Schwere zum dritten Mal nach 2002und 2008 über das SUMMER BREEZE ziehen dürfen.

 

Den Tod eines nahestehenden Familienmitglieds zu verarbeiten, ist eine Sache, an der auch der emotional stärkste Mensch zerbrechen kann. Paradise Lost-Gitarrist Gregor Mackintosh wählte den für ihn einzig richtigen Weg, um das Dahinscheiden seines Vaters aufzuarbeiten. Er setzte sich hin und schrieb einige der dunkelsten und härtesten Stücke Musik, die je das Hirn dieses Genies verlassen haben. Irgendwo zwischen den Anfangstagen seiner etatmäßigen Band und old-schooligem Todesblei der Marke Entombed/Bloodbath brachte er seine Trauer auf Papier und zum Glück auch auf Band. Die Mitmusiker, die er unter dem Banner VALLENFYRE um sich geschart hat, sind dabei teilweise keine Unbekannten. So kennt man Schlagzeuger Adrian Erlandsson schon von At The Gates oder Paradise Lost, während Gitarrist Hamish ansonsten bei My Dying Bride für getragene Schwere sorgt. Somit sind VALLENFYRE ein perfektes Beispiel dafür, wie aus Negativem in großem Ausmaß Positives entstehen kann. Hoffen wir, dass das sensationelle Debüt ‚A Fragile King‘ nicht das einzige Studioalbum dieser Band bleibt. Für das Zweitwerk sollte allerdings dann niemand das Zeitliche segnen müssen.