© Knorkator - Widerstand ist zwecklos
Das Vorgängeralbum, das vor drei Jahren schien und den Titel Ich bin der Boss, ist, glaube ich, an mir vorüber gegangen wie der berühmt-berüchtigte Kelch. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum präsentiert die Band aber den Nachfolger Widerstand ist zwecklos und bezeichnet ebenjenes Werk als ein apokalyptisches. Die Rede ist natürlich von Knorkator, der meisten Band der Welt.
Auf dem Longplayer gibt es 11 Songs inklusive zwei Coverversion, natürlich im Knorkator-Stil. Das eine ist Ring My Bell, das andere Behind The Wheel (Me). Ersteres bekannt durch Anita Ward, die damit ihren einzigen großen Hit feierte und das auch noch mit einen Song, der nicht mal für sie bestimmt war. Ursprünglich sollte nämlich die elfjährige Stacy Lattisaw diesen singen. Das zweite Stück ist von Depeche Mode. Klingt auch am ehesten durch.
Irgendwie ist es erstaunlich wie oft man einer solchen Musikgruppe einen eigentlich unvorstellbaren Spagat durchgehen lässt. Manches ist man ja gewöhnt. Crossover: Rock, mit Growls und einen Rap-Part dazwischen. Letzteres von Thomas D. Aber es werden auch – scheinbar wahllos – Songtitel erwähnt, es gibt Fanfaren und Metal-Soli. Und auch eine schmutzige Liebeshymne an einen Waschautomaten.
Ein scheinbar, wahllos zusammengeschustertes Konglomerat aus verschiedenen Elementen. Aber Knorkator gibt es nicht 25 Jahre, weil es scheinbar wahllos oder gar unstrukturiert ist, sondern weil es für viele – und auch für die Band – funktioniert. Gute Platte, da keine halben Punkte möglich bitte 3,5 von 5 denken. Ganz so meinen Nerv getroffen hat dieses Release leider nicht.