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9. März 2020Wem gehört die Angst von Slime CD Kritik

Slime stellen mit ihrem Album Wem gehört die Angst (erschienen bei Arising Empire) die richtige Frage im Zeitalter von vielen Ängsten. Nicht nur, das immer mehr Ängste erkannt werden – gemeint sind hier Erkrankungen, die für die Betroffenen richtig schlimm, unangenehm und so weiter sind – aufgrund neuer Erkenntnisse und Möglichkeiten. Es kommen auch immer wieder welche zum Vorschein, die durch verschiedene Geschehnisse zum Vorschein gekommen sind, provoziert / getriggert wurden. Was das Album so auslöst, konnte ich mir über Tage und Wochen zeigen lassen. Freiwillig.
Mit etwas weniger als 41 Minuten bei 13 Stücken liegt die Spielzeit der einzelnen Tracks zwischen punkrockigen 2:18 und unpunkrockigen 4:23 Minuten. (Falls nicht herauszulesen: „punkrockigen“ und „unpunkrockigen“ sind mit einem Augenzwinkern zu lesen.)
Ich meine etwas gelesen zu haben, dass die Band oder einige davon „etwas“ genervt von den Vergleichen und den Wünschen nach einem weiteren Schweineherbst-Album sind. Das kann ich durchaus verstehen. Keine Vorstellungen zu haben, wie das Album sein soll, glaube ich nicht, dass das irgendjemand hat. Ich kann nur hoffen, dass ich jedem Künstler immer und überall den Raum gebe, den das jeweilige Werk benötigt. So auch bei Wem gehört die Angst.
Es ist mit keiner vorherigen Platte richtig vergleichbar, einzig die Haltung der Band ist die gleiche und zu erwarten. Musikalisch klingt es eher wie die Sachen nach der Reunion wie etwas, was es davor gab. Aber es klingt dennoch nach Slime.
Die Idee, das Nici den Part zum Kindesmissbrauch in Weisser Abschaum singt, finde ich im Übrigen großartig. Ebenso finde ich das Album. Es ist gut, melodisch und hat so seine Momente (davon gibt es einige). Die Texte sind deutlich genug und es wird jeder verstehen, was gemeint ist. Gutes Album, was Fans von Punkrock und Slime gleichermaßen zufriedenstellen wird.