© Spinefarm Records - Refused - War Music
Als ich Ende der 1990er-Jahre The Shape of Punk to Come von Refused in die Ende bekam. War ich begeistert. Nicht nur von New Noise, sondern auch vom Stilmix, den verschiedenen Einflüssen. Ich besorgte mir danach die EP Compilation, Everlasting und Rather Be Dead sowie Songs to Fan the Flames of Discontent. Im Erscheinungsjahr von The Shape of Punk to Come, 1998, löste sich die Band auch auf. Ärgerlich. Ich habe dann The International Noise Conspiracy ein wenig verfolgt, vorwiegend zu Beginn. Und auch ein bisschen gehofft, dass die Band wieder – zeitnah! – zusammenfindet. Dass es bis 2012 dauernd würde konnte niemand ahnen. 2015 erschien dann Freedom und weitere vier Jahre später liegt War Music im Player.
Auch wenn man bei diesen nicht unbedingt Refused heraus hört, ist es bezeichnend für das The Shape of…-Album das Linkin Park, Steve Aoki, Frank Turner und Duff McKagan dies als Einfluss angegeben haben. Folgerichtig schreibt die Info also: „Ihre stets politisch aufgeladenen
Botschaften trafen auf eine neue Hörerschaft, die sich nur am Rande für die Gesellschafts- und
Konsumkritik von Sänger Dennis Lyxzén interessierte. Refused waren Integrität und Konsequenz immer wichtiger als Zirkus. Die Band zog sich zurück und verschwand. Refused were f*cking dead.“
Und jetzt mit War Music scheiden sich die Geister. Die einen freuen sich, haben sich verknüpften Erwartungen an die einst erfolgreiche Größe nicht aufgeben können und erwarten. Ja, was denn eigentlich? The Shape of Punk to Come Vol. 2? Das hätte auch niemanden geschmeckt. Die Gitarren klingen eher rockig, die verschiedenen Einflüsse sind leider raus – ja, auch habe Erwartungen an Alben. Aber es ist auch keine Fortführung von Everlasting geworden. Dafür fehlen die starken metallischen Gitarren. Das lässt eigentlich nur „eigenständiges Album“ als Rückschluss zu. Das wünscht man sich als Musiker, dass es gelingt aber auch als Hörer, das man nicht eine Fortführung von dem Album erhält, was man sich seid zwei Jahren leid gehört hat. Denn dann funktioniert dieses neue Werk auch nicht.
Hier stimmt auf War Music die Idee, die textliche Ausrichtung – Daumen nach oben für die mitgelieferten Texte bei der digitalen Bemusterung; das müsste Standard sein. Bei allen Künstlern. – und auch einiges andere. Trotzdem ist es schwer hineinzukommen und eigentlich ist nur REV001 dazu geeignet auf Anhieb hängen zu bleiben. Der Rest ist trotzdem gut.