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Slipknot - The End, So Far Artwork
Slipknot bespielen schon seit 1995 die Ohren Tausender Fans und die Bühnen ebenfalls Tausender Orte und Locations. Und zumindest früher konnte man sich sicher sein, was man erhält, wenn man sich ein Slipknot-Album zulegen möchte. Das selbstbetitelte Debüt, “Iowa”, “Vol. 3: (The Subliminal Verses)” und Co. Aber auch, gerade bei letztgenannten, mit Zusatz: Trotzdem Vorsicht walten lassen. Ich fand Taylors Abstecher mit Walls Of Jericho beispielsweise sehr gelungen. Aber: Das konnte ich losgelöst von Slipknot betrachten. Es war 1) nur Taylor und 2) ein Release einer anderen Band. Mit „The End, So Far“ liegt jetzt im Jahre 2022 ein neues Studioalbum vor.
Und es startet eher… merkwürdig. „Adderall“ heißt das Stück und will mir partout nicht in den Kopf. Es steht Slipknot drauf, klingt aber nicht so. „The Dying Song (Time To Sing)“ und die Single „Chapeltown Rag“ gehen mit sehr viel guten Willen in Ordnung und der nächste Song-Output „Yen“ vermiest einem das wieder. Die Stücke sind beispielhaft, wie es auf diesem Longplayer zugeht.

Das siebte Studioalbum der Band und das (bisher) letzte, das über Roadrunner Records erscheint, kann mich auch nach mehreren Durchgängen nicht wirklich überzeugen. Den künstlerischen Gedanken sich immer neu erfinden zu wollen, nicht zum x-ten Mal ein „Iowa“ aufnehmen zu wollen, kann ich durchaus verstehen und nachvollziehen. Aber das klingt sehr oft wie etwas, was andere Bands als Nebenprojekt veröffentlichen. Ganze Songs oder Teile aus ebenjenen könnten eher bei Stone Sour oder auf einem Release ähnlich wie dem von Taylor und WoJ (oben angesprochen) stattfinden. Und es würden einige sicherlich gut finden. So erschließt sich dann mir auch nicht mehr, warum es die Nebenprojekte noch gibt. Stellenweise – und meines Erachtens viel zu häufig – klingt das wie ein Mashup. Das kann man sicherlich gut finden, muss man aber auch nicht. Es ist für mich auf jeden Fall sehr weit weg von originären Slipknot-Sound und holt mich viel zu halten ab. Und dann werde ich auch immer zu früher wieder fallengelassen. Nichts von Dauer, nichts, was oft in meinem Player landen wird.
Fotos von Slipknot auf dem Rock am Ring 2019 gibt es hier: