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Pascow – Diene der Party CD Kritik

Pascow - Diene der Party (© Rookie Records)

Pascow - Diene der Party (© Rookie Records)

Mit dem aktuellen Album “Jade” bin ich auf die Band Pascow gestoßen und fand den Longplayer ziemlich gut. Nun war das Interesse da und hier die Review für das 2014er-Werk “Diene der Party”, erschienen bei Kidnap Music, dem bandeigenen Label, und Rookie Records.

Kommen wir doch direkt zum Titeltrack, auch wenn dieser erst an dritter Stelle in der Tracklist kommt, bietet es sich an. Dieser handelt von der Arbeitswelt, einem 12-Stunden-Arbeitstag, die Aufopferungsbereitschaft und nahen verwandten Themen. Wer schon mal einen guten, spaß-machenden Job hatte: Ihr wisst sicherlich, wie schnell mensch dann in Richtung Burn-Out schlittern kann. Das geht schnell und oft unbemerkt (und wenn, ist es meist zu spät). Mehrere Anspielungen auf die Band The Smiths sind ebenfalls vorhanden.

Pascow - Diene der Party (© Rookie Records)
Pascow – Diene der Party (© Rookie Records)

“Lettre Noir” sollte der ursprüngliche Titel des Longplayers werden, wegen der Nähe zum Broilers Album “Noir” gab es einen anderen. Das Stück handelt von dem Zwiespalt, in dem sich das lyrische Ich befinden: Einerseits kein Wort über eine gewisse Tiroler Band zu verlieren, andererseits geht es – offensichtlich – auch nicht ohne Druckabbau. Vergleiche mit einer bestimmten Frankfurter Band sind inklusive.

Die Stücke “Zeit des Erwachens” und “Castle Rock” handeln von der Adoleszenz, wobei erstgenanntes Stück irgendwann auch auf die sogenannte “Festung Europa” zu sprechen kommt.

Wie auch auf “Jade” haben Pascow hier wieder einige kritische Themen eingebracht. Was ich persönlich ziemlich gut finde, da ich sowohl mit diesen als auch mit persönlichen Texten, sofern es eine Überschneidung in der Bedeutung mit meinem Leben gibt oder eine offene Interpretation möglich ist, etwas anfangen kann. Die Stimme als auch der Sound sind gute Trademarks und machen es gut wieder erkennbar. Kann den Autor aber nicht so sehr überzeugen wie das Nachfolge-Album aus 2019. Trotzdem eine gute Platte.

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.