Paradise Lost – Host
19 Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung wird Host von Paradise Lost in remasterter Form via Nuclear Blast veröffentlicht. Wobei das Release-Date schon am 16. März war. Die Band besteht aus Nick Holmes am Gesang, Greg Mackintosh an der Leadgitarre, Aaron Aedy an der Rhythmusgitarre, Steve Edmondson am Bass und Lee Morris am Schlagzeug.
„Jemand hat mich kürzlich gebeten, unsere Musik zu beschreiben“, meinte Paradise Lost-Sänger Nick Holmes anno 1999, „und ich habe ‚Dark Rock‘ gesagt. Sie entgegneten, sie hätten noch nie etwas von ‚Dark Rock‘ gehört. Und ich sagte nur: Nun, jetzt habt ihr‘s.“
Dark Rock beschreibt den Sound auf Host wohl ziemlich gut, würde ich aber speziell auf den letzten beiden Alben nicht (mehr) anwenden. Das Werk eröffnet, wie bekannt sein dürfte, mit So Much Is Lost. Das dürfte auch soweit der bekannteste Song des Longplayers sein. Jedenfalls habe ich die anderen noch nie oder zu selten irgendwo anders gehört.
Wobei der Dark Rock-Anteil weit in den Hintergrund gerät, dafür aber durch Synth Pop-Einflüssen, wie sie in den 80ern zu hören war ersetzt wird. Das verdeutlicht auch eben genannter Song So Much Is Lost – aber eigentlich auch genau so gut jeder andere Track auf diesem Longlayer. Im Prinzip ist das ein Treubleiben gegenüber den eigenen „Richtlinien“, wie man an solchen Aussagen erkennen kann:
„Die meisten Bands, mit denen wir am Anfang gespielt haben, waren Hardcore-Punk-Bands“, erinnert sich Greg. „Extreme Noise Terror und ähnliche Bands. Alle spielten schnell und rasant… und wir spielten so langsam wie möglich“.
„Wenn du anfängst, produzierst du erst einmal nur Lärm“, erklärt Nick. „Es war aufregend, als wir begannen, harte Musik zu spielen, aber es hörte auf, aufregend zu sein, als es jeder tat. Wir wollten einfach etwas machen, was niemand sonst machte. Und wenn wir etwas ausprobiert haben, versuchen wir, es nicht noch einmal zu wiederholen.“
Host ist also auch irgendwie eine Verweigerung dem Mainstream. Obwohl. Die Einflüsse stammen aus den 1980er Jahren und die Band sagt dazu sinngemäß etwas wie, dass sie die Musik von früher nicht nachahmen, sondern in einen modernen Kontext setzen. Andererseits ist Paradise Lost ja dennoch schon seit einigen Jahren im Mainstream angekommen. Nicht so sehr, wie vielleicht andere Bands, aber dennoch weit genug als das man ohne Gewissenbisse sagen kann, und vielleicht auch sollte, dass die Band jetzt nicht mehr so sehr vom Sound weggeht, wie laut Aussagen der Band, damals noch und etwas macht, was weniger machen. Ich glaube, dass das heute sowieso nicht mehr möglich ist und der Status von Paradise Lost ist ja auch hart erarbeitet / erspielt. Interessantes Album, wenngleich ich es auch nicht immer hören könnte.
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