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Of Mice & Men – Timeless CD Kritik

Of Mice & Men – Timeless (© SharpTone Records)

Of Mice & Men – Timeless (© SharpTone Records)

Am 26. Februar 2021 erscheint “Timeless (EP)” von Of Mice & Men und viel beschäftigt wurde sich damit bisher nicht. Diese Veröffentlichung ist aber eine Möglichkeit dazu. Die Mischung aus verschiedenen Einflüssen des Metal, Hardrock und Hardcore durfte bekannt sein. Als Metalcore hatte es schon einige Hoch-Phasen und sehr viele Tiefpunkte. Eine Begrifflichkeit die schon vor Jahren – ebenso das Genre – ausgelutscht war. Deathcore und vieles andere ebenfalls. Das hat einen faden Beigeschmack hinterlassen.

Of Mice & Men – Timeless (© SharpTone Records)
Of Mice & Men – Timeless (© SharpTone Records)

Die erste von insgesamt drei EPs. Zusammen sollen sie das siebte Of Mice & Men-Album ergeben. Ertüftelt wurde das Ganze unter anderem via Twitch und Zoom. Die Stücke heißen, in Reihenfolge, “Timeless”, “Obsolete” und “Anchor”.

Mit dem Titelsong startet die Veröffentlichung und dieser handelt davon sich die Vergänglichkeit bewusst zu machen, sich dieser bewusst zu werden. Geschrieben, laut Bassist und Sänger Aaron Pauley, durch eine düstere aber dennoch romantische Linse. Er selbst habe wohl viele Schwarzweiß-Filme zu Beginn der Pandemie angesehen. Einer seiner Favoriten ist “Casablanca”.

“Obsolete” folgt als nächstes und startet so ruhig, wie der titelgebende Track aufgehört hat. Die Steigerung folgt aber zügig und man kann direkt die Haare fliegen lassen. Außerdem handelt das Stück von der Frage, wie zukunftsfähig man selbst ist im großen Ganzen. Um dann zum Entschluss zu kommen, dass wir es vielleicht gar nicht sind.

Die Themen bekommen eine ganz andere Qualität, wenn man bedenkt, dass sie dafür geschrieben sind – speziell “Obsolete” – herauszufinden wie man in die Zukunft passt. Vor den ganzen Lockdowns geschehen. Jetzt kann man sich die Frage stellen und direkt ein “Verification-Check” durchlaufen lassen. Ist man selbst anpassungsfähig genug, handelt man rational genug oder zu emotional? Welche Variante ist denn besser in einer aufwühlenden Pandemie? Rational abwägen, was sinnvoller ist oder – überspitzt gesagt – schreiend mit rotierendem Schädel und Armen durch die Gegend laufen? Völlig orientierungs- und planlos.

Die EP ist durchwachsen und hat Moment, die okay sind. Aber im Großen und Ganzen ein besseres Mittelfeld und stark verbesserungswürdig in Sachen Melodie, Überraschungsmoment und weg von den Standards. Wenn man vorherige Album okay fand, mindestens, dann wird man mit diesem Release auch keine Probleme haben und es gut finden.

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.