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29. Oktober 2022Lorna Shore – Pain Remains CD Kritik

© Lorna Shore - Pain Remains Artwork
Mit dem Song “To The Hellfire”, der auf der drei Song “…And I Return to Nothingness”-EP enthalten, begann meine Bekanntschaft mit der New Jersey-Band Lorna Shore. Das Jahre 2020 war für alle schwer und ist es noch. Davon kann auch das Quintett ein Lied singen: Pandemie, neuer Song, neue musikalische Findung und Orientierung. Die oben erwähnte EP bewies schon zum Release-Date, dass dies der Band gelungen ist. “Pain Remains” ist das erste Studioalbum mit dem neuen Sänger Will Ramos. Und spätestens mit dem Album, um dass es hier gehen wird, kann ich mir Deathcore auch wieder beruhigt anhören. Es klang bis dato einfach zu eintönig.

Was direkt auffällt, und auf der EP schon vorhanden war und hier ausgearbeitet wurde, ist: Trotz der Brutalität, die das Genre mit sich bringt, fehlt es Lorna Shore nicht an Melodien und auch nicht an Gefühl. Das zeigt sich nicht nur in den Texten, sondern schlägt sich auch in der Atmosphäre des jeweiligen Songs nieder und wird durch Will Ramos’ Stimmgewalt zusätzlich betont.
Schon die zahlreichen Vorab-Singles “Sun//Eater”, “Cursed To Die” und der titelgebenden “Pain Remains”-Trilogie haben gezeigt, was in der Band steckt und sorgte für viele positive fassungslose Momente bei mir aber auch in der Musikwelt.
Und klar, habe ich hier meine Favoriten auf dem Album. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die schwanken und ändern sich, je nach Gemütslage. Und: Auf „Pain Remains“ gibt es keinen einzigen schlechten Song. Nicht mal einen schlechten Moment. Die Elektronik im Hintergrund, die den „typischen“ Lorna Shore-Sound ergänzt, macht sehr viel aus und macht diese äußerst harte Musik für viele dann doch hörbar. Menschen, die zwar Metal hören, den man gesanglich verstehen kann, empfanden Lorna Shore aufgrund verschiedener Faktor als „ach, das geht sogar“ und damit als nicht so hart, brutal wie vorher erwartet.
Es ist nicht nur „hau drauf“-Mucke, „unnötig“ brutal, sondern es ist genau richtig so. Die Ziele sind hochgesteckt durch die EP, wurden aber erreicht. Ein geniales Album von einer Band, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte und nun umso mehr. Alles auf den Punkt, geniale Arbeit an allen Instrumenten und am Gesang. Textlich auch sehr gut gemacht. Für mich mit Abstand das beste Album im Jahr 2022. Wahrscheinlich auch noch für länger.