Die fünfköpfige Post-Hardcore-Formation Caleya aus Hamburg existiert seit zehn Jahren und mit Lethe erschien im September 2019 ihr bereits vierter Longplayer. Wenngleich man von Album bei sechs Stücken und etwas mehr als 25 Minuten Spielzeit kaum reden kann.
Der Albumtitel bezieht sich auf einen der Flüsse in der Unterwelt der griechischen Mythologie. Lḗthē bedeutet ‚das Vergessen‘. Das passt zu besagtem Fluss ganz gut, denn im alten Griechenland glaubte man, wer vom Wasser der Lethe trinke, verliere seine Erinnerung an das Leben vor dem Eingang ins Totenreich. Die Menschen in Niedersachsen können aber nun hoffen, dass der dortige Fluss Lethe, ein Nebenfluss der Hunte, nicht den Weg von der Unterwelt dorthin gefunden hat.
Der stetige Wandel der Vocals ist schon erstaunlich. Zum einen brachial voller Inbrunst kombiniert mit Spoken Words, mal über die Grenzen wandelnd. Die Musik passt sich dem Gesang an – oder umgekehrt – und ist ebenso brachial wie zwischen leise und laut sich bewegend.
In den zehn Jahren seit die Gruppe aus der Hansestadt existiert habe ich noch nie etwas von ihnen gehört. Oder zumindest nicht weiterverfolgt. Nachdem ich das nun zufällig nachgeholt habe, muss ich sagen, dass ich sehr angetan von den sechs Stücken bin und die Texte mir auch gefallen. Wenngleich die schwer zu entschlüsseln sind. Was schade ist, denn ich wüsste schon gerne, was besungen wird. Insgesamt aber ein tolles Release, das Menschen mit Faible für Post Hardcore gefallen wird.