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In a Box von KID DAD CD Kritik

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Kennt ihr noch Schrödingers Katze? Die, wo es mehr oder weniger lustige Sprüche zu gibt? Die, von der wir nicht wissen, ob sie lebt oder nicht in ihrer Box? Stellt euch mal vor, ihr wäret das. Angst. Alleinsein, Enge, Stille. Aber vielleicht auch Zeit für sich. In de Box, umgeben vom Schwarz der Dunkelheit, allein mit sich selbst und den zahlreichen inneren Zwiegesprächen. In a Box von Kid Dad beschäftigt sich genau damit.

Ob es wirklich an dem Paradoxon angelehnt ist, weiß ich nicht. Sänger und Gitarrist Marius Vieth sagt dazu: „Mir wird schnell langweilig, deshalb war es mir wichtig, ein abwechslungsreiches Album zu schreiben“. Nach dem Intro [  ] folgt dann der eigentliche Opener A Prison Unseen. „A Prison Unseen ist ein Hybrid aus zwei verschiedenen Songs, denen jeweils das gewisse Etwas fehlte, welches wir dann letztendlich im jeweils anderen Stück fanden“, sagen KID DAD. Weiter heißt es in der Info: „Der Song ist damit „das perfekte Beispiel für unsere Arbeitsweise und unseren Perfektionismus. Wir haben soviel ausprobiert, bis es zu dieser Symbiose kam, und wir wussten: das ist es jetzt!“

A Prison Unseen ist mein favorisierter Song auf dem Album. Lustigerweise wird die Gitarrenline nicht herkömmlich gespielt, sondern entsteht durch ein absichtliches Verstimmen der Saiten. Könnte von mir sein die Idee. Mir fällt beim Gitarrespielen auch erst später auf, dass die Saiten eher dissonant und nicht harmonisch klingen. Aber so wie ich sie kurz zuvor spielt, war es perfekt. Daher kann ich die Herangehensweise durchaus verstehen und macht die Band sympathischer.

Weitere Stücke, die positive aufgefallen sind: Limbo und [I Wish I Was] On Fire. Daher man Grunge und Alternative-Rock heraus, andere Stücke werden mit Punk-Einflüssen garniert. Findet man aber auch bei den erwähnten Tracks.

Textlich geht es „um Kontroll- und Sinnesverlust, den inneren Druck, dem menschlichen Hang zu kleinen Notlügen, die Erkenntnis sein eigenes Leben für jemand anders gelebt zu haben.“

Wer jetzt noch hört, dass die Band KID DAD aus Paderborn kommt, kann es wahrscheinlich kaum glauben. Es bleibt allerdings eine Tatsache. In a Box ist mehr als hörenswert, hat genügend Druck, Wucht und Elan inne, um mitzureißen, lädt aber zu nachdenklichen Moment ebenso ein.

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Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.