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27. Juni 2017Igorrr – Savage Sinusoid CD Kritik

Igorrr – Savage Sinusoid Cover
CD Kritik – Wenn man Musik ohne Grenzen haben möchte, diese aber nicht findet, dann kommt nur eine Möglichkeit in Frage: sie selbst zu machen. Igorrr macht das seit dem selbstveröffentlichten Debüt „Poisson Soluble“ (2006) genau so. Und so lange kenne ich ihn, Gautier Serre, auch schon. Zumindest musikalisch. Nun gibt es Savage Sinusoid.
Ich kann mich noch erinnern wo und wann ich auf die Musik gestoßen bin. Völlig überrascht davon. Es war ein Video von jungen Menschen, die so etwas gemacht haben wie Getränkedosen mittels Trick-Shots in Mülleimer zu befördern. Gefragt, ob sie einen Song nutzen könnten, gab es anscheinend das OK und so gab man mir den Namen Igorrr. Fasziniert hörte ich die ganze Nacht die Tracks via Myspace.
Elf Jahre später erscheint mit „Savage Sinusoid“ ein Album, das, laut der Info, zu 100% komplett im Studio eingespielt worden ist. Und nach wie vor vermengt Gautier Serre so viele verschiedene Stile miteinander, das man mit Schubladendenken nicht weit kommt. Eine sanfte und gleichzeitig harte Mischung aus Balkanmusik, klassischen Gesang, harten Gitarren-Sounds, brachialen Drums, teilweise abgefahrener elektronischer Musik, Screams und Growls – wahrscheinlich habe ich hier die Hälfte vergessen.
Man mag kaum glauben, dass sich daraus Etwas sinnvolles ergeben kann. Doch, es gibt Igorrr. Womit wohl kaum jemand gerechnet haben dürfte. Umso erfreuter war ich, das sich Metal Blade Records sich dem Künstler annimmt und so eine größere Basis erreicht wird. Man weiß auch nicht, was man mit dem Album so genau machen soll. Abgehen für ’ne Markfuffzig oder relaxen. Es gibt Tracks die eignen sich für beides, manches mal nur für eine Sache.
Ich kann hier auch keinen bestimmten Track hervorheben. Es ist wieder mal so unglaublich gut, dass ich nicht wählen möchte. Werte Damen und Herren, rasten sie jetzt aus. Melodisch, brachial, sanf und hart. Alles dabei.