© FJØRT - nichts
2012 gründete sich Fjørt, glückwünsche zum 10jährigen, und in 2022 erscheint mit „nichts“ das Nachfolge-Album zu „Couleur“. In der Presse-Info steht als (großer) Einfluss die Band andorra~atkins (beziehungsweise den Namen, den die Band vorher trug, ich aber hier nicht nennen werde.) Könnt ihr hier aber nachlesen. Mit ihrem Post-Hardcore konnte die Band mich vor fünf Jahren auf jeden Fall abholen, wie das mit „nichts“ läuft. Who knows?
„Lod“ und „Bonheur“ waren die ersten beiden Vorboten zu diesem vierten Studioalbum der Band aus Aachen. Nach einigen Durchläufen wird klar, dass das Trio, bestehend aus Frank Schophaus (Schlagzeug), David Frings (Bass, Gesang) und Chris Hell (Gitarre, Gesang), eine wahnsinnig gute Platte abgeliefert haben. Post-Hardcore vom Feinsten.
Textlich kommt vieles zur Sprache wie hier deutlich wird: “ Denn „nichts“ schneidet mannigfaltige Themen an, um sie bluten zu lassen. Mal geht es um unser kollektiv-kaputtes Verständnis von Konsum („lakk“), mal nach dem Wunsch des Ausbrechens („fernost“), mal um die Suche nach diesem diffusen Irgendetwas, das einem endlich das genauso ungreifbare Etwas gibt, dass es vielleicht besser macht („bonheur“). Oder um nicht weniger als die Existenz im Bewusstsein gnadenloser Information („kolt“).“
Es gibt Momente des Sprechgesangs, Momente in denen ich dachte: singt Casper auf einem Feature mit? Aber dem war nicht so. Es war die Stimme des Gitarristen. Ruhige instrumentale Momente brechen sich Bahn, durchbrechen Wände, Schutzwälle (auch die eigenen) und bewegen innerlich wie äußerlich. Emotional wie tanzbar. Kann man locker Dutzende Male hintereinander hören ohne das es langweilig wird. Die Wartezeit von fünf Jahren ist lang, hat sich aber gelohnt. Grandios und ein weiterer Schritt nach Vorne. Eine Entwicklung besonderer Natur. Kein Spagat, keine Kompromisse. Ehrlichkeit en masse und Herz und Verstand.