© Die Schnitter - Fegefeuer
Die Folk(Punk)Rocker Die Schnitter aus Kassel veröffentlichten im Jahr 2002 mit “Fegefeuer” ein neues Album via Costbar Records. Einem Label aus dem Münsterland, bei dem ich um Ende der 1990er Jahre einfach mal so aufgeschlagen bin, knapp die Aufnahmen von Letzte Instanz verpasst habe aber Die Schnitter waren noch im Studio. Zwar ein Stückchen vom Label-Sitz entfernt aber ich wurde hingefahren, habe mich gefreut und das Interview geführt. Lang ist es hier. Damals wie heute bin ich noch sehr dankbar für diese spontane Möglichkeit.
Das Studioalbum war aber ein anderes, dieses hier beginnt mit einem Text von Erich Mühsam namens “Mein Gefängnis”. Ein Track bei dem ich irgendwie emotional werde und des Refrain ich sehr lieb gewonnen habe. Mit dem “Rebellenlied” ist ein weiterer Text von Mühsam auf “Fegefeuer” vertont worden. Ich erwähne den jetzt, weil es gerade um Erich Mühsam geht und weil sowohl bei diesem siebten Track (“Rebellenlied”) und dem dritten (“Die Gedanken sind frei”) auf diesem Longplayer Bianca Stücker die Dulcimer spielt. Eine wunderbare Multiinstrumentalistin, deren musikalische Projekte ich sehr empfehlen kann.
Von Adelbert von Chamisso wurde der Text “Der Bettler” vertont, ebenso einen von Georg Herwegh namens “Ich bin ein freier Mann und singe”. Ebenso vertont wurde je ein Text von Ulrich von Hutten (“Er hat’s gewagt”) und Christian-Friedrich Schubart (“Aderlass”). Aber mit “Die Gedanken sind frei” gibt es auch einen immer wieder aufkommenden “Hit” zur Gedankenfreiheit. Die Infos von wem die Songs stammen sollen, habe ich vom Discogs-Eintrag zum Album.
Als Live-Band und menschlich einfach wunderbar, ist es schön nach so langer Zeit wieder einmal in die Diskographie hineinzuschnuppern. Die Texte gefallen mir sehr gut und musikalisch ist es ebenfalls ein sehr großer Genuss. Einmal mehr eine sehr empfehlenswerte Platte. Auch -oder gerade deswegen?- nach zwanzig Jahren noch.