© City Light Thief – Nothing Is Simple
Nothing Is Simple heißt das neue Album der Band City Light Thief. Natürlich ein Begriff aber ich glaube noch nie intensiver gehört außer im virtuellen Vorbeigehen, wenn irgendwo die Band auftauchte. Daher ist dies eine Premiere. Kein Novum, es sollte meines Erachtens dennoch vermerkt sein: am 3. Mai erschien das ganze digital, im August gibt es was handfestes – beides via Midsummer Records.
Nothing Is Simple ist auch der Nachfolger zu Vacilando (falls spanisch, dann kommt es vom Verb vacilar; dt. für schwanken, jemanden an der Nase herumführen, unschlüssig sein, Spaß haben und Witze machen). Das nur mal so. Nothing Is Simple ist einerseits einfach zu übersetzen, allerdings schwer zu verinnerlichen und auch schwer sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Niemand sagte, dass das Leben einfach ist. Blöd halt, wenn Regelungen gewisse Gruppen nicht berücksichtigen, diese es aber nötig haben. Das macht den Titel dann wiederum zu wahr, zu prägnant. Als ob es nicht sowieso schon schwer genug wäre. Auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Natürlich ist das Leben auch für zu viele Menschen, auch ohne Teil einer Minderheit zu sein, schwer.
Die Presseinformation beschreibt den Sound mit den Worten: Post-Hardcore, Emo, Math- und Punkrock. Zutreffend. Auch wahr: Songstrukturen, die abrupt abbrechen und wieder zusammenfinden – na gut, nicht zwingend.
Textlich geht es um die eigenen Unzulänglichkeiten, die Suche nach den Fehlern und zwar nicht nur bei den Anderen, sondern primär bei einem selbst, sowie der Auseinandersetzung mit ebenjenen. Das macht wiederum niemanden Spaß. Nicht mal mir. Obwohl ich mich über konstruktive Ideen tatsächlich freue. Wahrscheinlich.
Während die Band über Selbstakzeptanz singt (Body Horror), sitze ich hier und frage mich wie das wohl geht, dieses komische Ding namens Selbstakzeptanz. Oder das Annehmen von Komplimenten – teilweise oder gar in dem Umfang, wie sie tatsächlich gemeint sind. Also, ohne dieses abwerten von Nettigkeiten und Komplimenten. So kann es gehen. Womit wir wieder beim Titel des Albums wären: Nothing Is Simple – nichts ist einfach.