Schon Another Sick Tribe mochte ich gerne hören. Danach folgte unter Kill.Kim.Novak eine neue Combo, die sich wegen eines Anwaltsschreibens besagter Schauspielerin in andorra~atkins umbenannten. Die Gründung war 2007. Es erschien das Demo Kopfleuchten und die Demo-EP Kaskaden. Der Deal mit dem Alveran Records-Sub-Label A-Team brachte eine Veröffentlichung namens 03:05 hervor. Ein Release, das beide Demos umfasste. Nach der Trennung vom Label erschien in Eigenregie Augenlied.
Augenlied erschien vor 10 Jahren – was man durchaus mal als Grund nehmen kann, eine neue Review zu schreiben. Erstens, weil ich die alte nicht mehr wieder finde und zweitens, weil es ein guter Grund ist, mal wieder reinzuhören, schauen, wie die Platte wirkt. Ob sie überhaupt noch wirkt. Lange her.
Und auch nach mehrmaligen Hören hat das Werk nichts an seiner Kraft, seinem Schwung, verloren. Die Texte sind immer noch interessant und lassen nachdenken. Über was auch immer. Es gibt sicherlich zahlreiche Anlässe, was zu dieser oder jener Zeile passen könnte. Den Gedanken weiter spinnen und zu neuen Gefilden vorzudringen. Für mich ist Musik gerade deswegen gut. Und auch ein bisschen Medikamentation.
Wenn man das Setz die Segel Intro und die Live-Version von Ich kann nicht (einem schon bekannten Song) weg lässt, gibt es auf Augenlied 8 famose Lieder, die so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen verschwinden wollen und immer wieder neues anstoßen. An Erinnerung, an Gedanken. Gute Platte und immer noch hörbar, immer noch eine Empfehlung. Leider sieht es schlecht, was den Nachschub angeht aber ich begnüge mich mit dem vorhandenen Material.