Alazka hießen einst Burning Down Alaska, kommen aber nach wie vor aus Recklinghausen und waren mir bis vor kurzem, als ich Phoenix anhörte, unbekannt. Und nach einigen Durchgängen (und auch schon beim ersten Mal) war relativ schnell ersichtlich, dass es sich hier um eine mindestens passable Platte handelt. Wie passabel sollte sich dann im späteren Verlauf herauskristallisieren.
Melodischer Metalcore, der mal nicht auf Djent, Progressive-Elemente und ähnliches setzt. Dafür aber genau das liefert, was man unter melodischen Metalcore versteht. Alazka setzen auf cleane Vocals kombiniert mit Shouts, außerdem ausgefeiltes Songwriting. Man kommt nicht umhin, der Band seinen Beifall zu geben, wenn man an die jungen Jahre denkt und was daraus noch alles werden könnte. Das eine solche Band aus Deutschland kommt, kann überraschen aber auch hier gibt es durchaus Potenzial – Betonung liegt hier auf neue, junge Bands, nicht die alteingesessenen, die sich mehr oder weniger auf ihren Sound ausruhen, komische Elemente einbringen, wenn überhaupt, und anscheinend damit glücklich sind. Die Fans allerdings auch.
Die Rezeptur ist nicht neu. Da muss sich niemand etwas vormachen. Der Wechsel aus melodiösem Gesang und Shouts ebenso wenig, wie die melodischen Strukturen, die atmosphärischen Ansätze im Sound und etliches mehr. Dennoch klingt Phoenix wie aus einem Guss, positiv gemeint, und kann Alazka einige weitere Türen öffnen. Wird es sicherlich auch, da bin ich ziemlich zuversichtlich. Das Potenzial ist vorhanden und eine Platte die wie Phoenix von Alazka ohne Füller auskommt ist wahrlich selten.