36 Crazyfists laufen mir alle paar Jahre über den Weg. Mit Lanterns gibt es den neuesten Output von dem aus Brock Lindow (Gesang), Steve Holt (Gitarre), Mick Whitney (Bass) und Kyle Baltus (Drums) bestehenden Quartett aus Anchorage, Alaska. Außerdem ist es das zweite Werk auf Spinefarm Records.
„Lanterns stehen für das Licht, nach dem wir alle suchen“, erklärt Brock. „Die Songs drehen sich alle um das Ringen es zu finden, nach vorne zu schauen und hinter uns zu lassen, was uns in unserem Leben innerlich zurückgehalten hat. Jeder hat auf irgendeiner Ebene mit Depression zu kämpfen. Es geht darum, wie man da raus kommt, einen Fuß vor den anderen setzt, aufsteht und in so einer dunklen Zeit weiterlebt. Das schlägt den übergeordneten Bogen des Albums. Ich kann sagen, dass ich mental viel stärker bin als noch vor zwei Jahren, als wir das hier angefangen haben.“
Als 36 Crazyfists 2016 überlegten, welche musikalische Richtung sie überlegten, wurde Brock in das gestoßen, was er selbst als tiefes Loch bezeichnet. „Es war eine extreme Depression“, seufzt er. „Ich wurde nach 13 Jahren geschieden. Das hat mich etwas ins Schleudern gebracht. Es sind ein paar Sachen passiert, die ich nicht gewöhnt war. Ich bin ein ziemlich optimistischer Typ und bin das nicht gewohnt. Der Prozess des Schreibens war schwierig für mich. Lange Zeit wollte es einfach nicht fließen, weil ich mich außerhalb meines Alltags auf nichts konzentrieren konnte.“ Weiter heißt es in der Info, dass die Textideen zum Teil während der Arbeit auf einem Lachskutter entstanden sind. „Irgendwann dachte ich ‚du musst dir den Kram von der Seele schreiben. Darum geht’s für dich in der Musik’“, teilt Brock mit. „Als ich anfing es aufzuarbeiten, indem ich ehrlich zu mir selbst war, platzte der Knoten und ich konnte mich wieder fokussieren. Es war nie einfach, aber diesmal sehr viel echter und roher angefühlt.“