© Ox 135
Als das Ox!-Fanzine Ende 1988 gegründet wurde, die erste Ausgabe erschien im Januar 1989, war ich gerade mal 10,5 Jahre alt. Aber weniger als eine Dekade später sollte ich ebenfalls unter die Fanzine-Macher gehen. Letztendlich musste ich das einstellen, weil ich in der Lehre zum Maler & Lackierer, die ich gezwungenermaßen absolvierte, eine Allergie entwickelte, die mir in der Ausbildung und danach kaum jemand abnahm. Selbst mit ärztlichen Nachweisen nicht. Da ich noch „old school“ war und selber klebte, keinen PC hatte und auch damals vom Layout keinen blassen Schimmer hatte. Zumindest digital nicht, wanderte ich ins Netz. Zeitlich ging ich weiterhin sehr oft auf Konzerte, verschlang das Ox!-Fanzine ab und an, ebenso wie das Plastic Bomb und das Trust. Was Fanzines anging, waren das meine Favoriten. Ich habe die drei auch nie als Konkurrenz für mich oder gar untereinander gesehen. Nun habe ich Ox!-Fanzine Nummer 135 von Ende 2017 / Anfang 2018 auch endlich mal gelesen. Shame on me.
Aber wer will schon etwas über meine Allergien, meinen Werdegang hören, wenn es doch eigentlich um das Fanzine hier gehen soll. Donots wurden, knapp, von der Titelseite verdrängt, wo jetzt Feine Sahne Fischfilet zu sehen sind. Außerdem werden neben den beiden schon erwähnten Gruppen auch Buster Shuffle, Fjørt, Quicksand, Redd Kross, The Dream Syndicate, No Warning, Übergang und Wolves In The Throne Room beworben. Weitere Features sind enthalten. Unter anderem das überaus interessante Interview mit Bernd Drücke von der Graswurzelrevolution. Wahrscheinlich das interessanteste Interview. Neben Refuse Records. Trottel fand ich nur historisch interessant aber nicht so richtig von Herzen.
Es fällt aus der Reihe, irgendwie, passt aber dennoch. Im Gegenzug zu einigen anderen Bands (The Dream Syndicate). Aber das gleiche kann man wahrscheinlich auch über die Interviews hier auf der Seite sagen. Obwohl ich mich ja nicht mal selbst irgendwo verorte. Anyway. Jedes Interview ist auf seine Weise interessant und lesbar. Aber das ist meistens so. Deswegen mag ich Fanzines seit eh und je, deswegen habe ich auch direkt die aktuelle Ausgabe mit dem Spermbird-Frontcover angefangen. Und bin gespannt. Was mir fehlt, was für mich Fanzines ausgemacht haben, ist die persönliche Schiene. Und sei es nur im Vorwort. Da könnte eine Prise mehr rein. Von den Konzertberichten fand ich irgendwie keinen so richtig lesenswerten. Abgesehen vom Schwabenland-Punk-Artikel, dem Wie der Punk nach Stuttgart kam (Teil 2) und die Doppelseite 140/141.
Trotzdem gute Arbeit und schön zu sehen, dass es das Heft noch gibt. Wenngleich es sich schon zum Magazin mausert. Erkennbar auch an den Bands. Vielleicht habe ich es auch nur anders / falsch / ungenau in Erinnerung.
Das Heft könnt ihr an dieser Stelle direkt kaufen.