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Simone F. Baumann – Zwang Comic Kritik

Simone F. Baumann - Zwang (© Edition Moderne)

Simone F. Baumann - Zwang (© Edition Moderne)

Von der Autorin und Zeichnerin Simone F. Baumann erschien im Jahr 2021 ihr Comic “Zwang” mit einigen, ich nenne es mal, Kurzgeschichten. Auf 344 Seiten gibt es vieles zum Titelthema. Als Info heißt es: “Differenziert und mittels starker Bilder schildert Simone F. Baumann in kurzen Episoden, was sie beschäftigt und was sie hinterfragt. Ihre Geschichten sind wild und roh und stellen die Welt gemäss ihrer Wahrnehmung als chaotisch und trist dar — aber immer mit einer Prise Galgenhumor. Das Buch gibt einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.”

Simone F. Baumann - Zwang (© Edition Moderne)
Simone F. Baumann – Zwang (© Edition Moderne)

Geboren wurde die Zeichnerin und Autorin im Jahr 1997 in Horgen, sie bringt während ihrer Vorkurszeit die ersten Ausgaben ihrer Heftreihe / Fanzine-Reihe namens “2067” raus. Das Debütwerk ist mit “Zwang” im April 2021 erschienen. “2017 erhielt sie einen Projektbeitrag des Comic-Stipendiums der Deutsch-schweizer Städte und 2019 ein halbes Werkjahr der Stadt Zürich im Bereich Literatur.” In ihrem Debüt sind die besten Geschichten aus sechs Jahren “2067”.

Themen wie Depressionen, Zwang(sstörungen), Ängste und dergleichen aber auch neurologische Diagnosen oder Störungen wie die Autismus-Spektrum-Störung werden immer noch in Comics tabuisiert. Obwohl es in den letzten Jahren besser geworden ist, sich einige Verlage mehr trauen. In diesem Band thematisiert Simone F. Baumann einige Themen aus diesen Bereichen, vorwiegend aus dem Bereich Psyche.

Zum Thema Humor weiß die Autorin folgendes zu sagen: “Ich finde Humor sehr wichtig. Aber noch wichtiger ist, dass er nicht erzwungen ist! Das schöne ist ja, dass diese Geschichten nicht das echte Leben sind. Ich kann darin auch einen gewissen Zynismus abbauen, den ich im Alltag eher zu beschränken versuche.” Die Stadt in der ihre Geschichten spielen beschreibt sie auch als metaphorischen Ort in welche sich Eindrücke aus verschiedenen Orten vermischen (können).

Die Geschichten sind bedrückend, beklemmend und regen – zumindest mich – zum Nachdenken an. Ich mag die Thematik und finde, das verschiedene Perspektiven von ganz verschiedenen Personen die Vielfalt der Symptome immer besser widerspiegeln. Es wird auch mit Klischees und dergleichen aufgeräumt, was immer eine gute Sache ist.

Die Autorin findet man hier:

simonefloriane.tumblr.com
@simone.f.baumann

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.