Rude Girl von Birgit Weyhe (© Avant Verlag)
Mit der Comic-Veröffentlichung namens “Rude Girl” von Birgit Weyhe bin ich, wie sicherlich schon aufgefallen, spät dran. Das Werk hat 312 Seiten und ist vierfarbig samt Softcover. Da ich ein wenig Sorge habe, die Formulierung zu vermasseln und in Fettnäpfchen bei einem so sensiblen Thema zu treten, hier die Synopsis des Verlags.
“In Zeiten der Globalisierung können wir uns überall hinbewegen, von überall arbeiten, überall leben – gesetzt den Fall, wir haben die passende Hautfarbe, ausreichend Bildung und am wichtigsten: den richtigen Pass. Im Rahmen eines Austauschprogramms unterrichtete die weiße Birgit Weyhe aus Deutschland an einem US-College. Während einer Tagung amerikanischer Germanistinnen im Mittleren Westen wird sie mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert. Nutzt sie ihre Privilegien als weiße Autorin aus, wenn sie Geschichten über Schwarze Menschen erzählt? Sie lernt Priscilla Layne, eine afroamerikanische Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln kennen. Sie ist ein „Oreo“: zu weiß für die Schwarzen Mitschülerinnen und für die Weißen ist ihre Haut zu dunkel. Sie beschließt, gegen alle und alles gleichzeitig zu rebellieren, indem sie sich in ihrer Jugend der Skinhead-Bewegung anschließt und zu einem Rude Girl wird. Aber wie soll Birgit Weyhe eine Lebensgeschichte wie diese erzählen? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Das erzählerische Konstrukt selbst wird zu einer eigenen Erzählebene in dieser Biografie.”
Die Autorin Birgit Weyhe wurde 1969 in München geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte nach ihrem Abitur nach Europa zurück. Im Jahre 1997, da war ich im Sommer gerade mal 19 Jahre, schloss sie ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab. Das Buch “German Calendar No December” ist in Zusammenarbeit mit der nigerianischen Autorin Sylvia Ofili 2018 entstanden. Daher ist mir Birgit Weyhe auch schon bekannt.
Komplexes und wichtiges Thema, keine Frage, und ich bin froh mit diesem Comic die Chance bekommen zu haben darüber zu lernen. Ich würde auch gerne sagen, dass das alles für mich nie eine Rolle gespielt habe. Tatsache ist aber auch, dass ich das gar nicht empfinden kann, daher ist es wichtig mich direkt oder – wie im Falle des Comics – indirekt darüber zu informieren, versuchen zu lernen et cetera. Das war sicherlich auch nicht einfach mit so persönlichen Geschichten so an die Öffentlichkeit zu gehen. Daher danke für diesen kleinen Einblick, die Möglichkeit zu lernen. Ich fand dieses Werk wirklich sehr gut. Gerade auch das Priscilla Layne eigene Panels bekommen hat für ihre eigenen Kommentare und Anmerkungen zum „Haupterzählstrang“. Das empfand ich als äußerst bereichernd.
Rude Girl von Birgit Weyhe
Verlag: avant verlag
ISBN: 978-3-96445-068-5
Softcover, 312 Seiten, 4-farbig, EUR 26