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Ken Krimstein – Die drei Leben der Hannah Arendt Comic Kritik

Ken Krimstein, Hanns Zischler - Die drei Leben der Hannah Arendt (© dtv)

Ken Krimstein, Hanns Zischler - Die drei Leben der Hannah Arendt (© dtv)

Vom Autor und Zeichner Ken Krimstein erschien am 15. November 2019 die Graphic Novel “Die drei Leben der Hannah Arendt”. Die deutsche Erstausgabe kommt auf 244 Seiten. Die Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch stammt von Hanns Zischler. Zum Buch heißt es auf der Website des Verlags dtv: “Hannah Arendt: streitbare Jahrhundertdenkerin, zu früh, zu wütend, auf so einschüchternde Weise klug, zu jüdisch, nicht jüdisch genug. 1933 floh sie aus Nazi-Deutschland ins Exil, über Tschechien, Italien und die Schweiz zunächst nach Paris. Später dann in die USA. Von dort aus avancierte sie zu einer der großen Ikonen unserer Zeit. ›Die drei Leben der Hannah Arendt skizziert rasant und liebevoll ihren Lebensweg.” Außerdem gibt es Nachwort von Ken Krimstein.

Ken Krimstein, Hanns Zischler - Die drei Leben der Hannah Arendt (© dtv)
Ken Krimstein, Hanns Zischler – Die drei Leben der Hannah Arendt (© dtv)

Die Graphic Novel folgt dabei weitgehend der Hannah-Arendt-Biografie von Elisabeth Young-Bruehl. Wir begleiten Arendt in verschiedenen Episoden ihres Lebens beginnend bei ihrer Kindheit in einem säkular-jüdischen Elternhaus in Königsberg und wir enden bei ihrem Todestag im Jahre 1974 in den USA.

Wir erfahren vom frühen Tod ihres Vaters, von ihrem Wissensdrang und ihrem Freiheitswillen, ihrem Studium, ihren (philosophischen) Freundschaften mit verschiedenen Intellektuellen und Künstlern ihrer Zeit. Aber auch über ihre Flucht vor den Nazis über Prag nach Frankreich nach Portugal und schlussendlich der USA. In Frankreich muss sie erneut aus einem Internierungslager flüchten.

Die Gefühle von Arendt gegenüber Heidegger haben schon immer mal wieder Raum bekommen und zwar in Situationen in denen zumindest ich das nicht erwartet hätte bei jemanden wie Hannah Arendt (oder dem Eindruck, der von ihr in diesem Graphic Novel sonst vermittelt wird). So denkt Arendt an Heidegger gerade wenn ihre Schriften erschienen und Erfolg gegeben ist.

Ich hätte mir viel lieber mehr Ausführungen zu Arendts Denkweise gewünscht, auch solche, wo man nicht raten muss (weil viele Vorgänge begonnen aber nicht zu Ende aufgeführt werden). Das, was fehlt müsste ich mir nochmal anlesen. Und ja, ich weiß, was das Schlusswort Krimsteins sagt.

Aber für einen ersten – unvollständigen – Einblick empfinde ich diese Graphic Novel “Die drei Leben der Hannah Arendt” als durchaus gelungen und bin froh, diesen Comic gelesen zu haben.

Das Buch gibt es hier.

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.