Newsflash (Anti-Flag, Doro, Trixsi)
Newsflash (Anti-Flag, Doro, Trixsi)
15. Oktober 2019
Newsflash (Tarek K.I.Z, Apocalyptica, The Chemical Brothers)
Newsflash (Tarek K.I.Z, Apocalyptica, The Chemical Brothers)
16. Oktober 2019

Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden Comic Kritik

Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden Comic Kritik

Am 30. Januar 2018 ist Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden als Taschenbuch im Reprodukt Verlag erschienen. Sieben Jahre zuvor als Hardcover bei Panini. Auf 208 Seiten bekommt man eine feine autobiografische Geschichte dargeboten.

© Reprodukt - Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden

© Reprodukt – Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger von Sarah Glidden

Sarah Glidden, US-amerikanische Comicautorin und Journalistin, nimmt 2007 erstmals an einer organisierten Reise nach Israel für junge Erwachsene jüdischer Herkunft teil. Eine Birthright-Tour. Erwartet hat die Protagonistin eine Propagandatour und durch ihre vorherige Recherche hat sie sich gewappnet. Doch mit der Zeit, den neuen Informationen, Eindrücken, kennengelernten und getroffenen Menschen, Schicksalen et cetera geht ihr aufgebautes Konstrukt ins Wanken.

Die Reise führt Sarah Glidden nach Tel Aviv, Jerusalem und auf die Golanhöhen. Immer wieder werden wir Zeuge neuer Gedankengänge, wie die Eindrücke verarbeitet wurden, den (inneren) Konflikten mit unter anderem den eigenen Erwartungen.

Israel verstehen in 60 Tagen oder weniger ist ein Beispiel dafür, was Comics / Graphic Novels bewirken können. In erster Linie hat es natürlich etwas in der Autorin bewirkt, aber, bezogen auf mich, kann ich sagen, dass es eben auch anderes anstößt. Ganzheitlich. Was ist, wenn meine Vorbehalte nicht immer zutreffen? Sollte ich nicht viel eher versuchen, anschließend zu reflektieren, mir Gedanken machen, ob nicht meine Vorbehalte mir die Meinung diktiert haben? Klar, sollte ich das. Dieses Prinzip kann jeder immer und überall anwenden. Wenn man möchte.

Andererseits, ich kann verstehen, wenn man es nicht möchte. Es ist unbequem, nervt, kostet Zeit, die mensch nicht hat, weil es Arbeit bedarf, um Geld zu erhalten. Diese kostet Zeit. Doch auch hier merkt man dann gut: Ist das richtig so? Sollte ich nicht viel mehr Muse und Zeit haben, mich weiter zu entwickeln? Das würde mir aber auch allen anderen Dinge, die ich tu zugute kommen. Freundschaft und Beziehungen könne gepflegt werde, aber auch um sich selbst kann man kümmern. Und schon merke ich: Aha, da steckt viel mehr dahinter. Und es ist lohnenswert. Vielleicht stimmen die Beispiele nicht bei jedem, dann ist es sicherlich ersetzbar. Irgendwas wird zusätzlich angestoßen.

Ein Graphic Novel, das mehr kann als nur erzählen.

-Ad-

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.