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Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot Comic Kritik

© Schreiber und Leser - Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot

© Schreiber und Leser - Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot

Nun gibt es nach den ersten beiden Teilen auch die Fortsetzung in Form von Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot. 104 Seiten in Farbe und gebunden erwarten mich hier – ebenso wie die beiden vorangegangen Bände. In Paris ist der berühmte Maler Gustave Corbeau auf mysteriöse Weise ermordet worden. Seine Tür war bewacht und niemand betrat sein Atelier. Die exakte Beschreibung des Vorfalls von Detective Inspector Archibald LeBrock ist auf den Punkt gebracht: „schlicht unmöglich“!

Dennoch konnte es passieren. Aber wie? In den verschiedenen Ermittlungsphasen gibt es immer wieder Probleme. DI LeBrock und sein Assistent Roderick Ratzi ermitteln in Bohèmekreisen am Montmartre und geraten so zwischen die Fronten der Verfechter von abstrakter versus gegenständlicher Kunst. Die schöne Dächsin Billie ist ebenfalls dabei und ohne sie würde die Geschichte sicherlich anders aussehen. Und die Ermittler ebenfalls.

© Schreiber und Leser - Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot
© Schreiber und Leser – Grandville – 3. De Luxe von Bryan Talbot

Wie gewohnt wird zu Beginn der Einfluss bezüglich der Ornamente genannt. Das ist durchaus interessant aber mir war nicht bewusst, gelesen zu haben (also bei den vorherigen Bänden), welche Anspielungen enthalten sind. Oder mir ist es entfallen. Beispielsweise basiert das „abstrakte vs. Gegenständliche Kunst“ auf einen Auftrag von Nelson Rockefeller an Diego Rivera. Der Lenin einband und das auch nicht ändern wurde. Der Auftrag wurde annulliert. Das Kunstwerk zerstört. Im Kalten Krieg wurde das laut Bryan Talbot weitergeführt, galt lange Zeit als Verschwörungstheorie bis das belegt wurde. Einen Hinweis fand ich in der englischsprachigen Wikipedia auf Jackson Pollocks Eintrag.

Der Comic funktioniert auf allen Ebenen gut. Weiß trotz Spannung gekonnt mit humorvollen Einlagen auf, besitzt einige romantisch(-komische) Momente. Auch aus den verschiedenen Einflüssen wird kein Hehl gemacht. Tolle Umsetzung, schöne Farben und ein brisanter Inhalt mit ordentlich Tempo. Langeweile kommt auch hier nicht auf.

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.