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Die Flüsse von London: Autowahn von Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, Lee Sullivan Comic Kritik

Die Flüsse von London: Autowahn von Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, Lee Sullivan Comic Kritik

Mit der Ankündigung zu Die Flüsse von London: Autowahn von Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel und Lee Sullivan wurde ich richtiggehend überrascht. Das Graphic Novel heißt im Original Body Work statt Autowahn, wahrscheinlich bringen beide Begriffe das Ganze auf den Punkt. Die Romane um Peter Grant, dem Metropolitan Police-Polizisten mit seinem magischen Talent, verschlinge ich seit Jahren. Da leistet Ben Aaronovitch als Autor wirklich ganz hervorragende Arbeit. Dass es nun dazu auch mindestens einen Comic gibt überraschte mich – aber wer bin ich, dass ich weitere Geschichten aus dieser Welt ablehnen würde, gerade in einem solchen Medium? Richtig, ich wäre schön blöd.

Dieser Teil ist der erste – von hoffentlichen mehreren – im Englischen ist dieser Band in fünf Teile im Jahr 2015 erschienen: #1 Body Work: Making other Plans (16.07.), #2 Body Work: Guilded Youth (19.08.), #3 Body Work: Patient Zero (16.09.), #4 Body Work: The Old School Tie (21.10.) und #5 Body Work: Designated Driver (18.11.).

Peter Grant ist Police Constable und untersteht dem Leiter des Folly namens Thomas Nightingale. Beide arbeiten für die Abteilung für „abstrusen Scheiß“, wie die Polizei es nennt. Wenig überraschend hat kaum jemand Lust, das sein Fall sich in diese Richtung entwickelt, denn dann gerät die eigene Vorstellung von Welt ins Wanken.

In Die Flüsse von London: Autowahn gibt es einen mysteriösen Autounfall und Vestigia am Motorblock. Die Leiche wird von Beverly Brooks im Wasser entdeckt, sie ist Eins mit dem Wasser. Die Ermittlungen starten mit Detective Inspector Stephanopoulos und D.C. Sahra Guleed, doch niemand ist scharf darauf. Und letzten Endes führt die Spur zu Englands Most Haunted Car und in längst vergangenen Zeiten. Aus dieser Ära kann Nightingale berichten, denn er ist älter als es den Anschein hat.

Der Comic basiert auf den ersten vier Romanen, der Fingerhut-Sommer, Roman #5, basiert allerdings nicht auf der Graphic Novel. Macht auch Sinn, denn der fünfte Teil erschien noch während die Romanreihe unvollständig war und noch mindestens ein Teil – wir erinnern uns, im Englischen Original wurde die Graphic Novel in fünf Parts veröffentlicht – kommen musste.

Die Panels sind nach meinen Vorstellungen beziehungsweise weichen nicht davon ab, sind folglich – zumindest subjektiv für mich – gut getroffen.

Peters Humor hat selten Zeit und Platz zur Geltung zu kommen, gleiches gilt für die typischen Twists des Autors. Da macht es sich bemerkbar, dass statt 400 Seiten „nur“ 135 Seiten mit Panels, merklich weniger Text – kein Urteil, es ist halt ein Merkmal von Comics – vorhanden sind.

Insgesamt hat es sich für mich gelohnt. Da der Comic spoilert empfiehlt es sich wahrscheinlich, die ersten vier Romane zu lesen, dann den Graphic Novel und dann den fünften Roman. Und immer noch bin ich der Meinung, dass es eine gute Mischung ist. Krimi mit Magie. Eine super Sache und spannend.

Oliver Lippert
Oliver Lippert
Schreibe schon seit Mitte der 1990er und habe seit Oktober 2020 zwei Bücher ("Kaleidoskop - Abschnitt 1 -" und "Kaleidoskop - Abschnitt 2 -") veröffentlicht.