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Das Gutachten von Jennifer Daniel (© Carlsen Verlag)
Am 22. März 2022 ist mit “Das Gutachten” eine Graphic Novel von Autorin und Zeichnerin Jennifer Daniel erschienen. Auf einer Seitenanzahl von 208 Seiten vermischen sich wahre Aspekte und Fiktion. Denn: “Im Sommer 1977 ereignet sich auf einer Landstraße kurz hinter Bonn ein Autounfall, bei dem nicht allein Blech, sondern Welten aufeinanderstoßen.
Die junge RAF-Sympathisantin Miriam Becker stirbt in ihrem Wagen und vom Unfallverursacher fehlt jede Spur. Herr Martin, ein kleiner Angestellter der Rechtsmedizin, hat ganz persönliche Gründe, in diesem Fall genauer hinzuschauen.”
Es ist eine Graphic Novel, die in der deutschen Nachkriegsgesellschaft spielt. Herr Martin ertränkt seine Sorgen in Alkohol. Zumindest bis eine junge Frau stirbt. Daher heißt es weiter: “Seine Ermittlungen bringen Herrn Martin auf die Spur des Verantwortlichen, legen jedoch unbarmherzig auch die eigene, mühsam verdrängte Verantwortung offen.”
Das genannte Jahr 1977 kann sich sogar noch weiter einschränken, denn die fiktiven Geschehnisse aus diesem Buch basieren auf den Zeitraum rund um das Kanzlerfest von Helmut Schmidt mit seiner Frau Loki. Außerdem ist die Story so gut, dass ich froh bin das Nachwort gelesen zu haben aus dem hervorgeht, dass das Fiktion ist. Das wäre spätestens mega-peinlich geworden. Hier hätten es auf jeden Fall mehr gelesen. Aber: ich erwähne das zum Vorteil des Buches, weil ich mir das sooo unglaublich gut in dieser Zeit vorstellen konnte.
Herr Martins Sohn Peter ist langhaarig, möchte den Dienst an der Waffe verweigern und wieder bin ich einmal mehr froh erst 1978 geboren zu sein. Es war bei mir immer noch unangenehm aber nichts im Vergleich zu der Zeit davon, wenn man dann den Dienst verweigert hat oder verweigern wollte.
Die Story gefällt mir und ebenso die Zeichnungen. Ich fands wirklich angenehm zu lesen, anschauen und um sich darin zu verlieren, ist es auch geeignet. So gut, dass ich die Story wirklich so gesehen habe und nicht als Fiktion. Kaumempfehlung!
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