Städte, Menschen, Gebäude. Sie haben alle eines gemeinsam. Sie haben Geschichten zu erzählen. Wenn man sie lässt. Das hat sich anscheinend auch Reinhard Kleist gedacht und erzählt in Berliner Mythen einige dieser Storys, die es in Berlin so gibt. Mit dabei sind unter anderem auch Marlene Dietrich und David Bowie. Für den roten Faden sorgt Ozan, ein Taxifahrer, der den Fahrgästen immer wieder Geschichten erzählt. Oder auch mal seiner Tochter. Oder sich auch mal erzählen lässt. Er ist Dreh- und Angelpunkt von dem alle Geschichten ausgehen.
(c) Carlsen – Reinhard Kleist – Berliner Mythen
Ob es sich um einen KaDeWe-Schmuckraub handelt, einem geheimen Gang unter dem Tempelhofer Damm, der einst Kloster und Tempelritterburg miteinander verband. Richtig ist hier, wer wissen möchte, wen Marlene Dietrich vorher ihrem eigenen Star-Dasein verehrte und mit beziehungsweise über wen sich Bowie zu seiner Berlin-Zeit herumärgerte. Auch eine Flucht aus der ehemaligen DDR wird geschildert. Oder eine geisterhafte Location.
Obwohl das Buch schon vor einigen Jahren erschienen ist, kann man es sich natürlich immer noch kaufen und dann lesen. Die erzählten Geschichten bleiben in der Vergangenheit – außer die mit dem unfertigen Flughafen BER, die irgendwo im Bereich des beißenden Zynismus gelandet ist – machen aber dennoch Spaß. Außerdem ist es hoch interessant und unterhaltsam geschildert. Die Zeichnungen und der Text ergänzen sich gegenseitig. Somit passt vieles an dem Buch.
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