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25. Februar 2015
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27. Februar 2015CD-Review: Rainbow – A Light in the Black

Interpret: Rainbow
Titel: A Light in the Black
Label: Polydor
VÖ: 23.01.2015
Spielzeit: ca. 365 Minuten
Wertung: 3/5
Eine Rezension von Dennis Sahl.
Ein kleines Monster
Eine Sache macht Rainbow mehr aus, als alles andere: Der Wandel. Einzig der Bandleader Ritchie Blackmore bleibt eine Konstante in der knapp zehnjährigen Bandgeschichte, die „A Light in The Black“ abdeckt. Die Box ist ein kleines Monster: Fünf CDs plus eine DVD wollen angehört werden. Die erste Hürde wartet jedoch bereits beim Auspacken. Denn jede der Papphüllen, in denen die Tonträger wie LPs stecken, ist separat eingeschweißt. Im beiliegenden Buch findet sich auf Englisch eine komplette Geschichte der Band, zudem gibt es ein Poster und ein etwas seltsam anmutendes zusätzliches Booklet mit Bildern und Texten.
Der größte Bruch in der Besetzung von Rainbow ist der Ausstieg von Ronnie James Dio als Sänger. Die ersten beiden CDs des Box-Sets sind den Dio-Jahren gewidmet. Nach dessen Ausscheiden verfolgt Blackmore einen neuen Kurs. Die Songs sollen eingängiger sein, chartstauglich. Dieser Erfolg stellt sich auch ein. Der Bruch ist deutlich in den Songs zu hören. Stets ragt aber das Gitarrenspiel Blackmores heraus. Wegen seiner musikalischen Fähigkeiten gelingt es dem Gitarristen zudem immer wieder außergewöhnliche Musiker zu versammeln – trotz seines mitunter schwierigen Wesens. Legendär ist eine Geschichte aus Deep Purple Zeiten: Der Sänger Ian Gillan und Blackmore wurden mittels der Länge ihrer Instrumenten- beziehungsweise Mikrofon-Kabel darin eingebremst, sich auf der Bühne zu prügeln.
Für Fans von Rainbow, die der Band in der kompletten Zeit treu geblieben sind, ist „A Light in the Black“ sicherlich einen Blick wert. Dazu tragen auch die wirklich hervorragenden Remasterings der Songs bei. Andererseits sind sehr viele der Outtakes und Live Mitschnitte schon von den Deluxe Releases der Rainbow Alben aus den Vorjahren bekannt. Ob sich ein Kauf der kompletten Box wirklich lohnt, muss daher jeder Fan selbst entscheiden. Für diejenigen, die sich zum ersten Mal wirklich mit Rainbow befassen, kann die Box auch nur begrenzt empfohlen werden. Manchem gefallen die frühe Dio-Jahre, dafür der Rest nicht oder umgekehrt.
Ein musikalisches Highlight ist die DVD. Rainbow trat als Headliner des ersten Monsters of Rock Festivals auf. Das Konzert aus Donington 1980 kommt wuchtig und musikalisch daher. Und natürlich zerlegt Blackmore wieder eine seiner Gitarren und wirft diese zum feurigen Abschluss in einen Verstärker. Dieser explodiert filmwirksam und kokelt auf der Bühne munter vor sich hin. Einzig Catch The Rainbow steht deutlich in der Qualität zurück. Graham Bonnet hat andere Qualitäten als Sänger, aber Dios Paradestück liegt ihm nicht. Die DVD wäre ein Kauftipp, aber die Laufzeit ist mit gerade einmal 30 Minuten enttäuschend. Zumal die „Ritchie Blackmore History“ im Hauptmenü sich als Menüseite mit einer Liste der Bands in denen Blackmore spielte entpuppt. Und nicht als möglicherweise interessantes, interaktives Feature.
So hinterlässt „A Light in the Black“ ein gemischtes Gefühl. Rainbow präsentiert Rock vom Feinsten, auf höchstem musikalischen Niveau. Die Besetzungswechsel haben dem keinen Abbruch getan. Trotzdem ist wegen dieser eine teure Box, die sämtliche Besetzungen widerspiegelt kein Kauftipp für Einsteiger. Fans werden sicherlich schon vieles von dem Material so oder in anderer Form gekauft haben. Falls nicht, ist die fette Box ein Schnäppchen. Die Remasters sind hervorragend und der Umfang für den Preis üppig.