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CD Review: Michael Schulte – The Arising

CD Review: Michael Schulte - The Arising

MichaelSchulte_AlbumBand: Michael Schulte
Titel: The Arising
Label: Very Us Records
Genre: Singer / Songwriter
VÖ: 03.10.2014
Spielzeit: 43 Minuten
Wertung: 3/5

In einer Welt von bekannten Songwritern wie Passenger und Ed Sheeran suchen wir gerne auch nach den deutschen Wunderkindern, die ähnlich emotional und kunstvoll mit ihren Klängen verzaubern können, ohne grundsätzlich dabei mehr zu brauchen als sich selbst und ihre Gitarre. Der Flensburger Michael Schulte trifft genau diesen Nerv und präsentiert mit „The Arising“ nicht nur sein nächstes Album, sondern den passenden Soundtrack für einen verträumten, sonnigen Herbsttag.

Schon der Opener „The Arising“ begrüßt den Hörer mit einer musikalischen Gewalt, die sofort in das Album zieht. Was sich zunächst schlicht im Intro aufbaut, wird schnell zum Ohrwurm, der spätestens mit dem Instrumentalriff hartnäckig festsitzt. Der strukturierte und provokante Aufbau des Songs macht ihn zu einer erfrischenden Abwechslung. Doch schon mit „Thoughts“ nimmt er die Energie wieder heraus und zeigt mit der vielschichtigen Ballade seine sanfte Seite. Er spielt dabei mit Rhythmen und Hintergrundgesang, was für Atmosphäre sorgt.

Die folgenden Songs haben durchaus alle ihren Charme und bestechen sowohl durch ihre Radiotauglichkeit, wie auch die Einfachheit mit der sie ins Ohr gehen. Und doch ähneln sie sich zu sehr, dass einer von ihnen tatsächlich heraus stechen kann. Das nächste Juwel ist dann wieder „The Maze“, mit dem Schulte erneut an Fahrt aufnimmt und damit für gute Laune sorgt. Es ist genau die Abwechslung nach der Welle der Balladen, die aufhorchen lässt. Der Groove des Titels lässt mitwippen und der Hintergrundchor schnell mitsummen.

„Rock and Sciccors“ hält die aufgebaute Energie, auch wenn es schon wieder balladesker wird vor allem durch den markanten Schlagzeugrhythmus. Der Refrain wird schnell zum Ohrwurm und damit ist der Hörer auch eigentlich schon für sich gewonnen. „Dear Doubt“ ist ebenfalls einer der Highlight-Songs des Longplayers, der durch seine Soundgewalt überzeugt. „Beautiful Mistake“ ist dann die stärkste Ballade des Silberlings, die einfach alles richtig macht. Mit „Mountain Spring“ wird der Hörer dann eher melancholisch verabschiedet. Das ist schade, denn so fehlt dem Abschied die Schlagkraft, die das Verlangen erweckt, sofort wieder auf Repeat zu drücken.

Grundsätzlich spielt Michael Schulte auf „The Arising“ seine Stärken voll und ganz aus: Treibende Rhythmen, stimmige Breaks, markante Melodien und die gewisse Leichtigkeit Melodien zu spinnen. Vor allem seine Balladen sind sich allerdings leider zu gern etwas ähnlich, was ihnen etwas Charakter nimmt. Das ist schade, denn das schmälert natürlich auch den Gesamteindruck. Nichts desto trotz ist „The Arising“ ein hervorragendes Album, das Fans handgemachter Musik mehr als eines kurzen Blickes würdigen sollten.

Playlist:

The Arising
Thoughts
Frozen Over
Take It All Away
Silence
The Maze
Rock and Scissors
The Deep
Hopeless Heart
Dear Doubt
Beautiful Mistake
Mountain Spring