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13. Dezember 2020Arbeit von Thorsten Nagelschmidt Buchkritik

Ein erneutes Werk von Thorsten Nagelschmidt erreichte mich kürzlich. Es ist mit dem Wort Arbeit betitelt und beschreibt den Inhalt, den Fokus, ziemlich gut. Das im Fischer Verlag erschienene Werk beschreibt die Tätigkeiten von einem Hostel-Mitarbeiter, einer Späti-Besitzerin, einem Türsteher, eine Notfallsanitäterin, einem Drogendealer mit Zahnschmerzen.
Aber auch andere Berufe kommen vor. Oder neu erschaffene Tätigkeiten. Pfandflaschensammeln ist weder ein Beruf, noch etwas, was, vermutlich, jemand gerne erledigt. Es ist aus einem notwendigen Übel entstanden. Man macht sich die „keine Lust Pfand wegzubringen“-Laune der ehemaligen Besitzer:innen der Behältnisse zunutze. Besagte Pfandsammlerin ist allerdings zynisch und Besitzerin eines in die Jahre gekommenen Antiquariats.
Was die meisten Bücher innewohnt, ist die Tatsache, dass man darauf bedacht ein Leben zu tunen damit das Werk gelesen wird. Das Leben Leben sein zu lassen und es dann trotzdem spannend zu garnieren ist eine viel größere Herausforderung.
Ich erkenne künstlerische Resultate, wenn sie vor mir liegen. Arbeit von Thorsten Nagelschmidt ist ein solches. Für mich ist zusätzlich spannend gewesen, weil mich derlei eigentlich nicht sooo sehr interessiert. Das fühlt sich wie Small Talk und als jemand aus dem Autismus Spektrum, stellt dieses Buch eine Herausforderung dar. (Anmerkung: Das kann und wird bei jedem Autisten anders ausfallen sowohl in der Intensität als auch, ob es überhaupt zutrifft. Nicht umsonst heißt es: Kennt man einen Autisten, kennt man auch nur einen. Eine Generalisierung ist weder möglich noch erwünscht.) Wahrscheinlich aus diesem Grund: Es gestaltete sich aber für mich dennoch zäh. Also, das lesen des Buches. Das ist allerdings keine Wertung, sondern nur eine Feststellung. Ließ sich gut lesen und es war interessant zu sehen, wie sich das entwickelt. Auch die abrupten Abbrüche, Wechsel und das Ende sind interessant. Man erkennt die lange Arbeit daran und kann sich gut vorstellen wie zeitintensiv die Recherche war.