Ursprünglich kommt die Sängerin und Songwriterin Soukou aus Bochum. Sie ist dort mit Gospel und Hip Hop gestartet. Ab 2007 war sie als Ena Wild mit Techno in den Berliner Clubs unterwegs. Dort lebt sie auch heute noch. Mit ihrem neuem Video zum Track “Bloodline” bewältigt sie ihre generativen Traumata.
Mit der kommenden EP bloodline stimmt SOUKOU jetzt privatere Töne an. Die Songs der EP drehen sich alle um ein Thema: Familie. Sie beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit wir uns von unserer Sozialisierung lösen können, wie Liebe ohne Kommunikation zu Hass wird und stellt die Frage, ob die nächste Generation freier sein kann, wenn wir es schaffen, uns heute von unseren Traumata lösen.
Die Auseinandersetzung mit sich selbst und den ganzen Heilungsprozess können wir hier hören. Für SOUKOU ist bloodline eine organische Entwicklung und der Befreiungsschlag nach fünf Jahren Psychotherapie, Erkrankungen, Panikattacken und der Suche nach sich selbst. Diese Songs sind die Aufarbeitung von Generationen von Traumata. Von Kriegsgeschichte, Misshandlung, Rassismus, Angst und Liebe.
Das Video zur neuen Single, die gleichzeitig der Titeltrack der EP ist, „bloodline“ erscheint heute. SOUKOU über den Song:
“Vor Kurzem habe ich nach fünf Jahren meine Psychotherapie beendet und auf der Zielgeraden ist der Song bloodline entstanden. Ich hab mir all die Traumata angeguckt und analysiert, welche zu mir gehören und welche ich übernommen habe. Denn genau das passiert, wenn der Kreis nicht durchbrochen wird: Generative Trauma übernehmen die Überhand. Mein Großvater musste als junger Mann im Zweiten Weltkrieg kämpfen und saß in Bautzen in Kriegsgefangenschaft, meine Großmutter wurde in ein Arbeitslager geschickt. Mein Vater kam als Student alleine aus Benin nach Deutschland und meine Mutter wurde aufgrund der Tatsache, einen schwarzen Mann zu lieben und Kinder mit ihm zu kriegen, regelmäßig beschimpft. So viele Menschen haben sich aufgeopfert, um mir das Leben zu schenken und am Ende sitze ich mit Panikattacken und Depressionen in der Therapie.
Es geht mir um die Konflikte, mit denen ich aufgewachsen bin, die mich geprägt haben. Indem ich mich mit ihnen auseinander setze, versuche ich hier, mich für mich selbst zu definieren, geerbte Narben zu mildern und am Ende in Gold zu verwandeln.”