Jen von der Band Grossstadtgeflüster stand mir freundlicherweise für unser Short & Sweet-Interview zur Verfügung und beantwortete die dazugehörigen zehn Fragen. Viel Spaß beim Lesen!
Das letzte Mal gelogen habe ich … ?
Als ich vor ca. 2 Wochen jemandem gesagt hab, dass es schmeckt was er „gekocht“ hat. (der hat so traurig geguckt).
Du bist beim Grillen eingeladen und bringst folgendes mit:
Äh, Fleisch und Bier?
Die beste Ballade Deiner Meinung nach ist?
Der Flohwalzer. Der hat Tiefe.
Wogegen hast Du Dich einst aufgelehnt, das Dir aus heutiger Sicht nur noch lächerlich erscheint?
Gegen alles. Aber gar nichts erscheint mir heute lächerlich, gehört zur Persönlichkeits- und Moralentwicklung!
Schau mal, das Zitat find ich ganz witzig:
„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“
Sokrates (470 – 399 v. Chr.)
Bei welchem politischen Ereignis in letzter Zeit hättest Du Dir ein anderes Ergebnis gewünscht und warum?
U.a. als klar war wer Außenminister wird. Warum? Das erklärt sich von selbst oder?
Mit welchen Bands fühlt ihr euch am meisten verbunden?
Mit den Ehrlichen!
Was ist das Romantischste, was du jemals gemacht hast?
Ich habe versucht einen Kuchen zu backen. Das entspricht ungefähr dem Versuch eines Dackels, erfolgreich an einem Pferderennen teil zu nehmen.
Außerirdische haben Dich entführt. Du wirst während des Verhörs gefragt einen einzigen sinnvollen Grund zu nennen, die Invasion abzubrechen und die Menschheit zu verschonen. Deine Antwort lautet:
„Macht euch lieber ’n Bierchen auf und spart euch die Arbeit, wir werden uns voraussichtlich früher oder später selbst erledigen!“
Oder wahlweise, je nach dem wie die so drauf sind: „Eh stop! Wir haben euch lieb!“
Wie verliefen die Aufnahmen zu „Alles muss man selber machen“ und was kannst Du uns zum Album als solches aber auch über die Arbeit zu „Alles muss man selber machen“ erzählen?
Die Gedanken und Ideen sammeln sich in Form von unter anderem Text, Sound oder kompositorischen Ansätzen im Laufe der Jahre zuhauf an. wir haben so zu sagen permanent einen riesigen Eintopf vor der Nase und picken uns je nach Bedarf das raus, was wir gerade brauchen. Dann setzt man sich in der Regel im Studio zu zweit oder zu dritt ran und arbeitet aus. Unsere Alben kommen dann finally zustande in dem wir aus dem, was uns gerade anmacht, unsere Favoriten raussuchen und so lange schrauben bis sich alles gut und rund anfühlt. Manchmal schleppt auch einer ’n fertigen Song an und der wird genauso verwendet, oder wir arbeiten Monate an ’nem Titel der es dann nicht auf’s Album schafft, weil er irgendwie nicht auf den Punkt ist.
Das war bei diesem Album genau so, wie bei den Beiden davor. Nur wird logischerweise der Eintopf immer grösser und es wird immer schwerer zu überblicken, was’n da jetzt eigentlich so drin rumschwimmt…
Welche Bedeutung sollte der Hörer dem Titel der Veröffentlichung beimessen? Ist dieser ironisch gemeint und zielt auf eine bestimmte Haltung ab?
Mhmh… das is jetzt so’n bisschen wie ’n Witz erklären zu müssen. Vor allem wenn ich jetzt sage, dass der Titel total ironisch ist, woher weiß man dann, dass das nicht wieder Ironie gewesen ist?
Ich glaube, die Tatsache, dass bei uns wirklich alles in Eigenregie entsteht und durchgeführt wird (vom ersten Ton über die Produktion bis hin zum kompletten Artwork) deckt zumindest schon mal eine der vielen Interpretationsmöglichkeiten ab.
Liebe Grüße
die Jen