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30. September 2013Zeraphine – 22.09.2013 – Matrix, Bochum

Immer nur abwärts, so muss man sich vorkommen, wenn man die ersten Male die Bochumer Matrix betritt. Über mehrere Treppen und Zwischenebenen gelangt man in ein Kellergwölbe, das einem Tunnel gleicht. Dabei aber keineswegs, düster oder vermodert, sondern durchaus zwar schlicht aber eben auch hell und einladend gestaltet, ist es die Location des Ruhrgebiets mit Schwerpunkt für Gothic oder mittelalterliche Rock- und Folkmusik.
So steht die Venue auch an diesem Abend Pate für eines der Konzerte einer Mini-Tour der Berliner Band Zeraphine. Ohne ein neues Album im Gepäck, ja sogar ohne Ankündigung auf ihrer Homepage, touren sie durch vier Städte in Deutschland.
Vielleicht ist das ein Grund, warum die Matrix nur gut zur Hälfte gefüllt ist als der Support Schöngeist aus München die Bühne betritt. Bereits mehrere Jahre im Geschäft und drei Alben im Gepäck sowie bereits als Vorgruppe der Letzten Instanz oder der Band Eisbrecher bieten sie Gothic-Rock in deutscher Sprache. Über die Jahre landen sie den einen oder anderen Szenenhit, der lautstark vom Publikum gefeiert wird. Sie erledigen ihren Job sehr ordentlich und machen Lust auf mehr.
Doch nach dem üblichen Umbau gehört den Jungs von Zeraphine die Bühne. Und auch sie enttäuschen nicht. Ohne „Druck“ ein neues Album präsentieren zu müssen, spielen sie völlig befreit aus ihrem gesamten Repertoire, welches fast zu gleichen Teilen aus deutsch- und englischsprachigen Songs besteht. So sind sowohl der Disco-Hit „Be My Rain“ als auch „Die Macht In Dir“ auf der Setlist zu finden und selbst die Coverversionen von U2s „New Year’s Day oder Pinks „Try“ bringen sie zum Besten. Leider gibt sich Frontmann und Sänger Sven Friedrich den Abend über in seinen Ansagen eher wortkarg und selbst sein Gesang bleibt etwas auf der Strecke. War der Sound bei Schöngeist perfekt abgestimmt, so dauert es bei Zeraphie etwas länger bis er annehmbar ist. Ein echter Hörgenuss will sich jedoch nicht einstellen. Bei den Fans trübt dies die Laune jedoch nicht, sowohl bei den weiblichen als auch bei den überraschend stark vertretenden männlichen Konzertgängern, wird ordentlich geklatscht und mitgesungen.
Alles in allem setzen Zeraphine aber ein Zeichen und demonstrieren, dass mit ihnen noch zu rechnen ist. An einem Abend, wo es nur um Wahlen, Merkel und FDP geht, ist dieses Konzert mehr als ein Alternativprogramm.
Setlist:
Remaining Desires
I’ll Follow You
The Stream
Be My Rain
Louisa
Fang mich
Toxic Skies
Rain Falls
Siamesische Einsamkeit
Try (Cover Pink)
Still
Inside Your Arms
Sterne Sehen
New Years Day (Cover u2)
Die Wirklichkeit
No Tears
Wenn Du Gehst
Die Macht in Dir
Out Of Sight
I Will Be There
Whiteout
Tomorrows Morning
For A Moment