Um 20.20 Uhr gehen States and Empires auf die Bühne. Das Trio spielt lauten und schnellen Rock’n’Roll und sorgt damit für ein lockeres Aufwärmtraining für die anwesenden Besucher. In einer knappen halben Stunde beweisen sie, dass kleine Rock-Konzert-Spiele wie Circle Pits, Sing-a-Longs und eine Wall of Death funktionieren. Als Sahnehäubchen obendrauf covern sie noch „Ace Of Spades“ von Motörhead.
Der Rosenhof ist inzwischen ordentlich gefüllt und vorne an der Bühne wird es eng. Der Grund dafür ist einfach. Zebrahead stehen in den Startlöchern und eröffnen ihr Set mit „Sirens“. Getreu den Worten von Muff Potter „Bleifuß, Blinker links gesetzt […].“ wird von Anfang an die Richtung vorgegeben. Band und Publikum geben Vollgas.
Musikalisch gibt es Pop-Punk-Rock mit eingängigen Gitarrenriffs, die von jeder Menge „Ohhhohhs“ im Background untermalt werden. Ansonsten sind sonst Ali Tabatabaee und Justin Mauriello für den Gesang zuständig. Sie teilen sich diesen Posten und bringen über gerappte und gesungene Parts jede Menge Abwechslung für die Zuhörer mit.
Das Bühnenbild gestaltet sich klassisch, wie bei jedem Konzert der Band. Es gibt eine eigene Bar auf der Bühne und jedes Bandmitglied hat einen Getränkehalter am Mikrofonständer, so dass die Flüssigkeitsversorgung zu jeder Zeit sichergestellt ist. Das Motto der Bar orientiert sich bei dieser Tour am Oktoberfest. Denn auch wenn München weit entfernt ist, wird dem Fest Tribut gezollt. Die Roadies laufen an diesem Abend in Lederhosen herum, um das „Wiesn Flair“ zu vertiefen. Nicht zu vergessen, der neue Zebrahead Hit „Drink, Drink My German“, eine Nummer, die zum Schunkeln und Bier trinken einlädt und extra für die Tour komponiert wurde. Das Stück wird man im Laufe des Konzerts übrigens noch öfter hören.
Ansonsten spielt die Band einen guten Mix aus ihren bisherigen Alben. Außerdem scheinen die Männer ein wenig erwachsener geworden zu sein. Sind sie doch für ihre pubertären und teils vulgären Ansagen bekannt, dauert das Konzert tatsächlich schon eine Stunde, ehe während „Playmate Of The Year“ ein „Muschi“ Gesang im Background einsetzt. Statt pubertärer Ansagen glänzt die Band heute mehr dadurch Faxen zu machen, Grimassen zu schneiden, posing, crowdsurfing (Sänger Ali macht den Anfang und im Verlauf des Set lässt sich auch Bassist Ben mehrfach von den Händen des Publikums tragen) und eine exzellente Spielfreude.Als Ali in der Zugabe wie gewohnt oben ohne „Resue Me“ performt, ist klar, warum der weibliche Besucheranteil so hoch ist. Einen so trainierten Oberkörper kriegt man nicht überall zu sehen. Und während den Frauen noch der Speichel aus dem Mundwinkel läuft, nutzen die Männer die Gelegenheit und erklimmen die Bühne zum exzessiven Stagediving.
Nach 1 ½ Stunden ist die Bar von Band und Publikum leergetrunken und damit das Konzert beendet. „Anthem“ bildet den Abschluss und direkt danach findet man die Band im Innenraum wieder, um sich mit ihren Fans auszutauschen. Sympathisch.