Wenn auch das Konzert aufgrund mangelnder Verkaufszahlen ins MTC verlegt werden musste, so war es dennoch keine Überraschung, dass es The Micro Head 4N’s gelang das Publikum von der ersten Sekunde an in ihren Bann zu ziehen. Es wurde doch sehr deutlich, dass die Mitglieder musikalisch überzeugen können und es ihnen auch an Bühnenpräsenz nicht mangelt. Sie gingen auf die Zuschauer zu und egal ob Japanisch, gebrochenes Englisch oder wenige Brocken Deutsch, das Publikum lag ihnen zu Füßen. Es gelang ihnen wunderbar eine Brücke zu schlagen, indem Musik und Performance eine kraftvolle Einheit bildeten um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dementsprechend gingen die Zuhörer in den harten Parts auf und bangten, aber wiegten ebenso im Takt der langsamen Melodien mit. Die abwechslungsreiche Setlist bot genug Gelegenheit für beides und verband über Sprachbarrieren hinweg die Anwesenden.
Besonders auffällig war auch das Encore, welches durch einen von den Fans angestimmten Chor des Refrains von „Kono saki zutto“ eingeleitet wurde. Sie bewiesen dabei eine außergewöhnliche Textsicherheit mit der sie ihre Idole zurück auf die Bühne holten. Diese Gelegenheit nutze die Band um sich vorzustellen und so jedem Mitglied einen Moment im Rampenlicht zu verschaffen. Auf liebenswürdige Art und Weise traten sie mit den Zuschauern in Kontakt, wiesen auf die korrekte Aussprache ihrer japanischen Namen hin und Tsukasa begeisterte sogar mit einer Enkaeinlage. Dem Fan mag zwar im Allgemeinen bekannt sein das eines von Tsukasas Hobbys das Singen japanischer Schlager ist, doch gehört hat man das hierzulande bisher noch nicht. Gemeinsam schufen so Band und Publikum einen unvergesslichen Abend.Einziger Wermutstropfen bleibt die recht kurze Spielzeit. Denn so sehr die Fans die zuvor genannten Aufmerksamkeiten genossen, so nahmen sie doch einen relativ großen Teil des 90 minütigen Konzertes ein, was die eigentliche Zeit für Musik ein wenig zu kurz kommen ließ. Wenn man allerdings bedenkt dass die Band aufgrund ihres kurzen Bestehens noch kein allzu großes Repertoire aufweisen kann, und sie dennoch einen überzeugenden Auftritt lieferten, dann lässt das für die Zukunft hoffen.
Setlist: