Da alle Mitglieder armenischer Herkunft sind, fühlen sie sich natürlich mit ihrem Land und ihrer Geschichte eng verbunden. Während des ersten Weltkrieges geschah ein Völkermord an den Armeniern unter Verantwortung der türkischen Regierung. Nach Schätzungen forderte dieser Genozid zwischen 1 und 1,5 Millionen Tote. Bis heute hat die türkische Regierung den Völkermord nicht anerkannt, was die politischen Beziehungen schwer belastet.
Ihr einziges Deutschlandkonzert starteten System of a Down mit dem sehr beeindruckenden Cartoon „Wake Up The Souls“ über die Geschichte des armenischen Genozid. Direkt danach kamen alle Bandmitglieder kurz nacheinander auf die Bühne und zeigten sofort, dass sie bisher nichts an ihrer Energie eingebüßt haben. Mit „Holy Mountains“ startet der Auftritt und brachte den gesamten Innenraum der Lanxess Arena zum moshen und springen. Nach „Jet Pilot“ folgte eine kurze Begrüßung an das Publikum durch Serj, der die Menge ebenfalls aufforderte einen Circlepit zu bilden. Dazu ließen sich die Fans natürlich nicht lange bitten. Schon bald hatte man das Gefühl, dass der gesamte Innenraum der Lanxess Arena nur aus einer wogenden Menge bestand. Zu „Aerials“ durften die Fans auch alleine die Bridge singen, indem Serj ihnen sein Mikrofon hin hielt. Auch den anderen Bandmitgliedern schien das zu gefallen, denn Daron und Shavo standen des öfteren auf den großen Boxen vor der Bühne und sangen zusammen mit den ersten Reihen.
Nach dem Song „Deer Dance“ gingen System of a Down kurz von der Bühne und es folgte der zweite Part des Cartoons „Wake Up The Souls“. Diesmal wurde Bezug auf den zweiten Weltkrieg und Hitlers Genozid an den Juden genommen. Natürlich durfte auch Part Drei nicht fehlen. Kurz nach „Science“ wurde an den drei großen Leinwänden „Wake up the souls“ gezeigt, diesmal mit dem Bezug auf die Gegenwart und die aktuellen Genozoide, die überall in der Welt geschehen. Diese kleinen Cartoons waren eine gute Verschnaufspause für das Publikum und die Band, denn nach den kurzen Filmen ging es auf der Bühne wieder heiß her. Mit einer kleinen Dankesrede zeigte Serj wie glücklich er und seine Bandmitglieder über das Erscheinen der vielen Fans waren, die nicht nur aus Deutschland kamen.Nach 130 Minuten Spielzeit gingen System of a Down ohne weitere Zugabe von der Bühne und hinterließen ein begeistertes Publikum. Es war ein unvergessliches Erlebnis diese Band wieder einmal live zu erleben. Nach dieser Tour wollen die Musiker entscheiden, ob sie nach zehn Jahren Pause ein neues Album aufnehmen werden. Ihr Ziel die Aufmerksamkeit auf das für viele bereits vergessene Genozid in Armenien zu lenken und damit auch den Bogen bis zu den Verbrechen der heutigen Zeit zu schlagen, haben System of a Down definitiv erreicht.
Setliste:
1. Holy Mountains
2. Jet Pilot
3. Siute-Pee (Incomplete)
4. Prison Song
5. U-Fig
6. Aerials
7. Soldier Side (Intro)
8. B.O.Y.B.
9. I-E-A-I-A-I-O
10. Radio/ Video
11. Bubbles
12. CUBErt
13. Hypnotize
14. Dreaming (Incomplete)
15. Needles
16. Deer Dance
17. P.L.U.C.K
18. Satarabad (Cover)
19. Psycho
20. Chop Suey!
21. Lonely Day
22. Question!
23. Bounce
24. Kill Rock’n’Roll
25. MarmaladeLost in Hollywood
26. Spiders
27. Mr. Jack
28. Science
29. Chic’N’Stu
30. War?
31. DAM
32. Cigaro
33. Roulette
34. Toxicity
35. Sugar