Der zweite Tag Rock am Ring fing mit einer positiven Nachricht an. Den 33 verletzten Zuschauern ging es wieder gut. Diese sollten das Krankenhaus gegen Mittag wieder verlassen können. Des weiteren wurden die größten Schäden binnen kürzester Zeit behoben, sodass das Programm wie geplant stattfinden konnte.
Als erst Band standen die fünf Jungs von Zebrahead um 14:45 Uhr auf der Volcano Stage. Gespielt wurde spaßiger Punk Rock mit Rap Einflüssen. Die Jungs wussten wie sie die bereits zahlreich erschienen Fans begeistern konnten. Zebrahead machten mit einem Schlauchboot einen Abstecher über die Zuschauer und holten zwei Fans auf die Bühne um mit diesen zu trinken. Das schwere Unwetter der Nacht schien vollkommen vergessen zu sein und die Sonne strahlte mit den Fans um die Wette.
Um 15:45 Uhr kamen die Alternativ Rocker von Royal Republic auf die Volcano Stage. Die Schweden sorgten mit ihren poppigen Rock für ausgelassene Stimmung. Der sympathische Frontmann Adam Grahn scherzte immer wieder mit dem Publikum herum. Viele der Besucher verfolgten die Show im Schatten der großen Leinwänden oder tanzten fröhlich über die Landebahn des Flughafens.Im Alternatent spielten Slaves um 15:30 Uhr. Das Duo besteht wie The Ting Tings nur aus einem singenden Stand-Up Schlagzeuger und einem Gitarristen. Sie spielten typischen englischen Garagen Rock und konnten damit das überschaubare Publikum für sich gewinnen.
Am frühen Abend war mit dem Auftritt von Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators die Zeit für den Altmeister der Gitarrenriffs gekommen. Hierbei kamen auch die etwas älteren Besucher voll auf ihre Kosten. Slash spielte auch die guten alten Klassiker „Sweet Child of Mine“ und „ Paridse City“, bei denen lautstark mitgesungen wurde.
Das nächste Highlight sollte der Auftritt von Kraftclub werden. Die Band freute sich wie verrückt, dass sie in diesem Jahr die Hauptbühne bespielen durfte. Man hätte ja vor einigen Jahren erstmals ein Konzert auf dem Campingplatz gegeben. Kraftclub heizten das Publikum noch einmal richtig an bevor die Zeit für den heutigen Headliner des Tages kommen sollte.
Auch im Alternatent ging es rockig weiter. Dort spielte Ex-Asking Alexandria Frontmann Danny Worsnop mit seiner neuen Band We Are Harlot. Ganz im Gegensatz zu seiner alten Band wird kein melodischen Metalcore gespielt, sondern Hard Rock. Dabei passt er vollkommen in die Rolle eine Hard Rock Superstars mit Sex, Drugs and Rock’n’ Roll. Danach standen die Senkrechtstarter von Blues Pills auf der Bühne Das Quartett aus Schweden spielt Blues Rock und brachte ein richtiges 70er Woodstock Feeling nach Mendig. Elin Larsson überzeugte mit einer unglaublichen Stimmgewalt und ihre Musiker zeigten, dass sie bestens ihre Instrumente zu beherrschen wussten. Anfangs war das Zelt noch relativ leer, aber im Laufe des Sets wurde das Zelt dann doch noch brechend voll.
Um 22:15 Uhr war die Zeit gekommen für den Headliner auf der Volcano Stage gekommen. The Prodigy legten sofort heftig los. Der donnernde Bass grub sich tief in die Magengegend und stillstehen schien schier unmöglich zu sein. Untermalt wurde das Ganze noch mit einer aufwendigen Lichtshow, die größtenteils aus Stroboskoplicht bestand. Die Menge war das gesamt Set über am springen und tanzen. Höhepunkte waren dabei unter anderem „Smack My Bitch Up“ und „Take Me To The Hospital“. Die Fans wurden immer wieder von den beiden Frontmänner Maxim Reality und Keith Flint angeheizt. Diese nannten ihre Fans immer wieder ihre „Fighters“ oder „Warriors“. Wer jetzt aber noch nicht genug das Tanzbein geschwungen hatte, ging rüber zur Crater Stage zu Deichkind.Auch dort war es wieder proppenvoll vor der Bühne und die Fans warteten bereits sehnsüchtig auf Deichkind. Deichkind sind bekannt für ihre energiegeladenen Shows und die mit LED Lichtern verzierten Mülltüten Outfits und die Pyramiden Hüte. Vom ersten Ton an flippten die Fans völlig aus und es gab kein Halten mehr. Deichkind zeigten einer perfekt synchronisierte Show. Dabei standen sie öfter auf Säulenartigen Podesten, die über die Bühne gerollt wurden oder auch als Leinwände dienten. Insgesamt gab es bei der Show reichlich zu sehen, denn die Band schien eine ordentliche Ladung an Bühnendeko und Showelementen dabei zu haben. So nahmen sie zum Beispiel „Hol das Fass rein“ wörtlich und ließen sich auf einem riesigen Fass durch die Menge tragen. Dieses diente beim nächsten Stück dann auch als Discokugel. Die Stimmung bei der Band und den Zuschauern wurde immer weiter hochgepusht. Den krönnenden Abschluss gab es dann mit „Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)“ und auf der Bühne sowie im Publikum herrschte nur noch totale Partyeskalation. So bescheuert und verrückt Deichkind sein mögen, ihre Shows sind leider geil.
Im Alternatent ging es synchron zu Deichkind mit Hollywood Undead so richtig zur Sache. 12.000 Fans hatten sich versammelt, um mit den Jungs aus Kalifornien so richtig zu feiern. Grund genug den Zugang zum Zelt vorübergehend zu schließen. Die musikalische Mischung aus Nu Metal mit Alternative Hip Hop gefiel den Zuschauern deutlich. Diese Jungs sollte man im Auge behalten!
Als Late Night Special trat Marsimoto – vielen besser bekannt als Materia – als Letzter um 1:55 Uhr auf der Crater Stage auf. Für viele Anhänger des Deutsch Raps ein absolutes Highlight. Insgesamt war der Festivaltag auf der Crater Stage für Fans des deutschen Hip Hop oder Rap ausgelegt. Unter anderem spielten dort noch K.I.Z und Trailerpark und sorgten bereits im Vorfeld für beste Stimmung. Aber auch Liebhaber der härteren Gangart konnten sich um 1:55 Uhr nochmal so richtig im Alternatent bei Enter Shikari austoben.Der zweite Festivaltag stand ganz im Zeichen musikalischer Vielfalt und so konnten man seinen Horizont definitiv musikalisch erweitern. Genauso bunt wie das Line Up an diesem Tag waren auch viele Fans. Diese waren oftmals als Zootiere verkleidet oder hatten verrückt und bunte Outfits an. Ein durchweg gelungener Partytag bei bestem Wetter.