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Die 34. Ausgabe von Rock am Ring fand auch dieses Jahr erneut „zuhause“ am Nürburgring statt. Der Veranstalter und auch die Fans mussten die letzten drei Jahre leider einige Rückschläge wegstecken. Als Headliner wurden 30 Seconds To Mars, Foo Fighters, Muse und Gorillaz bestätigt. Erstmals nach langer Zeit gab es in diesem Jahr auch wieder Tagestickets für den Ring zu erwerben. Für die beiden Schwesternfestivals Rock am Ring und Rock im Park sind zusammen insgesamt 140.000 Tickets verkauft worden. Für die Zuschauer zuhause gab es in diesem Jahr noch eine Besonderheit: Erstmalige stimmten alle Künstlern dem Magenta Musik 360 Livestream zu.
Nach drei von Unwettern geplagten Festivaljahren hoffen die Fans auf ein wundervolles, sonniges Festivalwochenende ohne Zwischenfälle. Doch leider war der Wettergott in der Nacht auf Freitag mal wieder den Ringrockern nicht wohlgesonnen. Es zog eine große Gewitterfront über den Ring und die Campingplätze hinweg, sodass viele Zelte erneut unter Wasser standen.
Die Volcano Stage wurde von der aufstrebenden amerikanischen Newcomer Band Greta van Fleet eröffnet. Leider regnete es zu diesem Zeitpunkt immer noch, weshalb es noch verhältnismäßig leer vor der Bühne war. Der Hard Rock Sound von Greta van Fleet ist stark von Bands aus den 70er Jahren beeinflusst worden. Dies hört man nicht nur am Gitarrensound, sondern auch an der Stimme von Sänger Josh. Hier kommen einem doch glatt Erinnerungen an Led Zeppelin hoch. Ein perfekter Auftakt um den Festivaltag zu beginnen. Darauf folgte die irische Band Walking on Cars und bei ihrem Gig hörte es dann auch endlich auf zu regnen. Diese schafften mit dem Hit „Speeding Cars“ den internationalen Durchbruch. Walking on Cars erfreuten die Fans mit ihrem fröhlichen alternativen Folk Sound und vor der Bühne füllte es sich langsam aber sicher.
Auf der Crater Stage wurden zur gleichen Zeit bereit härtere Töne angeschlagen, denn dort tobten sich die Fans in Pits zu den Metalcore Klängen von Callejon aus. Die Düsseldorfer lieferten eine energiegeladene Show ab. Danach ging es weiter mit Babymetal. Die japanische Band besteht aus zwei Sängerinnen und zwei Tänzerinnen. Ihre Begleitband, welche für die harten Metalklänge zuständig ist, nennt sich Kami Band. Babymetal vermischt die beiden unterschiedlichen Genres J-Pop und Metal. Das Ganze wird dann als Kaweii Metal definiert. Somit dürfte Babymetal definitiv eine der wohl exotischsten Bands in diesem Jahr sein. Bei dem Auftritt konnte man diverse Einhörnern, Pikachu und einen Panda beim Crowdsurfen beobachten. Japanische Fans in der ersten Reihe konnten sogar die Choreographien von Babymetal mittanzen.
Während es auf der Volcano Stage mit Milky Chance noch ruhiger zuging, stand auf der Crater Stage das nächste Highlight an, denn dort stand Jonathan Davis, der Frontmann von Korn, auf der Bühne. Dieser hat gerade sein erstes Soloalbum „Black Labyrinth“ veröffentlicht und dementsprechend ist die Freude auf den Gig groß. Mit seinem Soloprojekt schlägt er melodischere Töne an als Korn. Die musikalische Darbietung wurde von einen Kontrabassisten und einen Geiger untermalt. Jonathan Davis bewies mit diesem Auftritt, dass er es auch solo drauf hat.
Ganze elf Jahre ist es her, dass Enter Shikari mit ihrem Debütalbum „Take to the Skies“ so richtig durchstarteten. Über die Jahre haben sich die Engländer zu einer phantastischen Live Band entwickelt, deren Elektro-Core sich ständig weiter einwickelte. So war es mittlerweile vor der Crater Stage auch richtig voll geworden und die Fans feierten mit Enter Shikari eine große Party. Sänger Rou danke es den Zuschauern indem er den ersten Reihen einen Besuch abstattete. Auch sonst konnte man ihn bei wilden Tanzeinlagen beobachten.
Währenddessen zog die Alternativ Folk Band Alt-J die Zuschauer vor der Volcano Stage in ihren Bann. Danach gab es auf der Hauptbühne einen weiter Top Act mit Casper. Dieser wurde mit lautem Beifall empfangen und legte auch sofort richtig los und in der Menge gab es kein Halten mehr. Die Songs wurden von den Fans lauthals mitgesungen und die ganze Menge sprang und tanzte mit. Casper spielte ein ausgewogenes Set aus neuen und alten Songs. Dazu nutze er den Steg in die Menge optimal und lief vom einen Bühnenrand zum anderen. Casper nutze sein ganzen Talent als Entertainer und animierte die Fans immer wieder zum mitmachen und mitsingen. Mit „Jambalaya“ verabschiedete er sich von der Bühne und es stiegen riesige Feuerfontänen hinauf in den Abendhimmel.
Auf der Crater Stage spielten zeitgleich die aus Kalifornien stammende Band Hollywood Undead. Diese mischen gekonnt Hip-Hop mit Metal. Ein Markenzeichen der Band ist, dass sie bei ihren Shows maskiert auftreten. Ein Highlight war als diese spontan einen Fan auf die Bühne ließen und dieser seine Idole für einen Song mit der E-Gitarre begleiten durfte. Hierfür erhielt dieser erheblichen Applaus für sein Können.
Da das Set von Casper anderthalb Stunden dauerte, spielte auf der der Crater Stage parallel auch noch A Perfect Circle. Diese bestehen aus den beiden konstanten Mitgliedern Maynard James Keenan (Tool, Puscifer), Billy Howerdel (Ashes Divide) und den rotierenden Mitgliedern James Iha (Tinted Windows, Smashing Pumpkins), Jeff Friedl (Puscifer, The Beta Machine) und Matt McJunkins (Eagles of Death Metal, The Beta Machine). Die Supergroup hat gerade nach 13 Jahren ihr lang erwartetest Studio Album „Eat the Elephant“ veröffentlicht. Da sich die Band live eher rar macht in Deutschland, war dies mit Sicherheit für viele Fans der Band ein absolutes Highlight.
Gegen 23.10 Uhr – mit etwas Verspätung – war die Zeit für den Headliner auf der Volcano Stage gekommen. Dementsprechend war es vor der Bühne voll geworden. Hinter dem ersten Wellenbrecher erstrahlte ein Fahnenmeer, da viele Fans Flaggen der Band mitgebracht hatten. 30 Seconds to Mars wurden unter tosendem Beifall der Ringrockern empfangen. Jared Leto begeisterte die Fans mit seiner quasi Ein-Mann-Show und oftmals hörte man viele im Publikum sagen, dass er sich wie Jesus geben würde. Von seinem Kleidungsstil her und dem Bart kann man hier auch getrost zustimmen. Selbst sein Bruder Shannon Leto, dessen Drumkit mitten auf der Bühne stand, verschwand im Hintergrund. Gitarrist Tomo konnte leider aus persönlichen g Gründen nicht an der aktuellen Tour teilnehmen. Den Ersatzgitarristen verbannte man an den Bühnenrand. Dies war den meisten Fans aber egal und es wurde lauthals mitgesungen und getanzt. Zu „Rescue Me“ durften einige Fans mit auf die Bühne und zusammen mit der Band feiern. Mit einem großen Feuerwerk zu „Closer to the Edge“ verschwanden die Leto Brüder in die Nacht.
Gleichzeit spielte auf der Crater Stage Corey Taylor mit seiner zweiten Band Stone Sour. Corey Taylor ist den Meisten durch die Band Slipknot bekannt. Bei Stone Sour werden allerdings ganz andere Töne angeschlagen. Sie spielen melodischen Hard-Rock statt knallhartem Metal. Bei dem Gig konnte man in den vollen Genuss von Coreys vielseitiger Stimme kommen, denn dieser beherrscht von melodisch-klarem Gesang bis zu harten Screams und Growls die volle Bandbreite. Viele Fans wollten dieses Live Spektakel nicht verpassen und so war es vor der Crater Stage brechend voll geworden. Stone Sour spielten ihr Set mit eine wahnsinnigen Spielfreude und Corey Taylor hatte ein Dauergrinsen auf dem Gesicht.
Danach wurde es Zeit für den Late-Night Auftritt von Marylin Manson. Dieser machte in der Vergangenheit mit schlechten Konzerten und weiteren Eskapaden eher negativ auf sich aufmerksam. Daher durfte man gespannt sein wie Manson wohl drauf sein würde. Dieser schien etwas besser drauf zu sein und zog seinen Gig durch. Dabei fiel er beinahe wieder von der Bühne. Wer noch wach war, durfte zu Manson Klassikern wie „The Dope Show“ und „The Beautiful People“ mitten in der Nacht feiern.
Generell ein guter erste Festivaltag mit leider durchwachsenem Wetter, aber dafür mit guten Live-Auftritten. Dadurch stieg definitiv die Vorfreude auf den zweiten Festivaltag.