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22. Mai 2013P!NK – 15.05.2013 – Königs Pilsener Arena Oberhausen

P!nk meldet sich nach vier Jahren mit ihrem Album „The Truth About Love“ (09/2012) aus ihrer Babypause zurück. Mit ihrem sechsten Studioalbum erreichte sie erstmalig Platz eins der amerikanischen Billboard Charts. Bei uns stieg das Album direkt auf Platz eins der Media Control Album Charts ein und die aktuelle Single-Auskopplung „Just give me a Reason“ feat. Nate Ruess (FUN.) führt die deutschen Single Charts derzeit an. Somit darf eine ausgiebige Welttournee nicht fehlen. Die Sängerin kommt für einige Termine nach Deutschland und machte auch einen Stopp in der ausverkauften Königs Pilsener Arena in Oberhausen. Die komplette Deutschlandtour war bereits Monate im Voraus ausverkauft.
Auf ihren Deutschlandkonzerten wird P!nk von der jungen Band Churchill begleitet, deren Musikstil einen stark an den von Of Monsters and Man oder The Lumineers erinnert. Tim Bruns (Gesang, Gitarre), Bethany Kelly (Gesang, Keyboard, Gitarre), Mike Morter (Mandoline), Joe Richmond (Schlagzeug) und Tyler Rima (Bass) zeigten, dass sie eine große Halle bespielen können. Die große Bühne wurde optimal genutzt und die Fans immer wieder zum mitmachen animiert. Zu ihrem 30-minütigen Set aus eigenen Stücken gehörte auch eine Coverversion von „Go Your Own Way“ von Fleetwood Mac, die das Publikum mit Begeisterung annahm. Ein toller Supportact, der mit Sicherheit mit diesem Auftritt einige Fans mehr verzeichnen dürfte.
Die Wartezeit auf den amerikanischen Superstar wurde wahrlich gut überbrückt. Man konnte einen Herrn in einem schrillen Outfit auf den Leinwänden beobachten. Dieser alberte und tanze auf anrüchige Art und Weise durch die Unterränge und vollführte mit dem einen und anderem Zuschauer ein kleines Tänzchen auf dem Weg runter zur Bühne. Diese für viele Zuschauer verwirrende Situation klärte sich dann letztendlich schnell auf als sich dieser schrille Typ auf der Bühne wiederfand. Es war der Gastgeber des Abends Rubix von Füchenhürtz der mit dem Intro Stück „The Truth About Love“ die Zuschauer willkommen hieß und mitteilte, dass man bei der heutigen Show die Wahrheit über die Liebe erfahren würde. Die Fans wurden nochmal so richtig von ihm angeheizt bis dann mit einem riesigen Knall der Vorhang fiel.
P!nk wäre nicht P!nk, wenn es bei einer ihrer Shows nicht sofort von null auf hundert losgehen würde. Zu „Raise Your Glass“ ging es für sie an zwei elastischen Seilen, die an einem metallischen Herzgestell befestigt waren, unter die Decke der Arena. An diesem hingen, meist kopfüber, drei ihrer Tänzer und gaben ihr dabei den richtigen Schwung. P!nk vollführte die ersten hochkarätigen akrobatischen Showeinlagen des Abends. Sie schlug Salti, absolviert verschiedene Figuren, drehte sich wild in der Luft und machte mehrere Spagate. Dazu gab es noch ein kleines Feuerwerk. Dieser Auftakt der Show sorgte bereits zu Beginn für frenetischen Applaus und offene Münder bei den knapp 12.000 Fans. Am Rande des Geschehens verfolgte ihre fast zwei jährige Tochter Willow auch die Show. Die Kleine saß links neben der Bühne, mit pinken Mickeymäusen auf den Ohren und beobachtete ihre berühmte Mama.
Die Bühne bot P!nk viel Platz sich auszutoben. So reichte ein geschwungener Steg in die Fans hinein, dessen Ende die Form eines Herzens hatte. Zur Seite erweiterten zwei Flügel mit Erhöhungen das Bühnenbild, während man auf der Bühne noch zwei Treppen sah, die zu einer weiteren Plattform führten. Über dieser hing ein riesiges Leinwandherz, darüber noch ein Banner mit dem Titel der Tour. Insgesamt standen auf der Bühne fünf feste Leinwände und vier weiter hingen unter dem Dach der Arena, die die Show visuell perfekt mit Video Einblendungen untermalten. Dazu wurde das Gesamtbild immer wieder aufwendig beleuchtet.
In der Show selber ging es, wie in der Liebe, immer wieder auf und ab. Mit einer unglaublichen Energie sprangen die Tänzer über die Bühne und präsentierten perfekt einstudierte Tanzeinlagen aus einer Mischung aus klassischem und modernem Ballett, Modern Dance und Hip Hop. P!nk zog es immer wieder mit ihren Tänzern in die Höhe. Mal in/an einen Käfig in Form eines Ovales, wo sie halsbrecherische Aktionen ohne Sicherungsleinen vollführten, mal an Leinen befestigt, quer durch die Halle fliegend, um die Fans in den Oberränge zu besuchen. Egal wie wild es auf der Bühne zuging oder wie halsbrecherisch die Showeinlagen waren, P!nk verlor nicht ein einziges mal ihr Stimmvolumen und traf jeden Ton.
Außerdem bewies sie immer wieder, wie bodenständig sie geblieben ist und wie wichtig ihr ihre Fans sind. So gab sie während des Auftritts Autogramme, klatschte mit den Zuschauern ab und räkelte sich weit ins Publikum. Ein Star zum anfassen. Dies wurde mit Fangeschenke belohnt, die zum größten Teils für ihre kleine Tochter gedacht waren, wie zum Beispiel ein T-Shirt oder Kindersneaker. Die Sängerin nahm diese mit großer Begeisterung in Empfang und ließ sich auch auf das ein oder andere Gespräch mit den Fans in den ersten Reihen ein. Ihre Emotionen gegenüber den Fans schienen nie vorgespielt, sondern von Herzen zu kommen und verursachten bei den Fans strahlende Augen.
Die meisten Crew Mitglieder wie Justin Derrico (Gitarre), Kat Lucas (Keyboard/Rhythmus Gitarre), Mark Schulmann (Schlagzeug) oder Jenny Douglas (Background Vocals) begleiteten P!nk bereits auf ihren vorherigen Touren. Diese Vertrautheit unter den Bandmitglieder konnte man an diesen Abend erneut beobachten. So agierte sie mit ihren Musikern und ließ diesen auch
Freiraum für Solos. Zum Stück „Are We All We Are“ spielte sie selbst ein kleines Drumsolo im Duett mit ihrem Drummer.
Nach knapp zwei Stunden Show der Superlative bleibt zu sagen, dass die Auftritte der „Truth About Love Tour“ P!nk locker auf eine Stufe mit den Shows von Madonna und Lady Gaga stellen. Eine Künstlerin, die besser und schöner denn je ist. Ein atemberaubendes Konzerthighlight, das einem noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird und das man ohne Bedenken weiterempfehlen kann. Es bleibt zu hoffen, dass P!nk eine Tour DVD aufnehmen wird, damit man sich dieses Ereignis nach Hause holen kann.Dass P!nk auch völlig ohne große Show auskommt und wie talentiert ihre Crewmitglieder sind, wurde einmal mehr in einen Akustikset dargeboten. Beim Stück „The Great Escape“ setzte sich die Künstlerin selbst an ein Klavier. Zum Schluss des Stücks verspielte sie sich und fluchte wild über sich selbst, was sie einmal mehr von ihrer menschlichen Seite zeigte. „Who Knew“ wurde zusammen mit ihrem Gitarristen und einer Akustikgitarre dargeboten. Dazu sang sie mit einer Hingabe, die ihres gleichen sucht.
Setlist Churchill:
Not Another Night
Gone Too Long
Lock Your Heart Down
Cold Enough
Change
Go Your Own Way
The War Within
Setlist P!nk:
The Truth about Love (Intro)
Raise Your Glass
Walk of Shame
Just Like a Pill
U + Ur Hand
Leave Me Alone (I’m Lonely)
Try
Wicked Game (Chris Isaak Cover)
Just Give Me a Reason
Trouble
Are We All We Are
How Come You’re Not Here
Sober
Chaos and Piss (Instrumental)
The Great Escape (Acoustic)
Whow Knew (Acoustic)
Fuckin‘ Perfect (Acoustic)
Most Girls/ There You Go/ You Make Me Sick (Medly)
Slut Like You
Blow Me (One Last Kiss)
So What
True Love (Outro)
Vielen Dank an Rainer Keuenhof für die Fotos! Seine vollständige Galerie findet ihr hier!