Noch kurz zuvor waren Of Mice and Men als Support von Linkin Park unterwegs, doch am 11.11.2014 traten sie im Skaters Palace in Münster als Hauptact auf. Sie wurde ihrerseits unterstützt von coldrain und Crossfaith, beides japanische Bands, die auch bei weitem kein unbeschriebenes Blatt mehr in der Szene sind. Mit den 400 Mann war der Skaters Palace, eine wirklich urige und schöne Konzertlocation, gut gefüllt ohne dabei überfüllt gewesen zu sein. Somit bot sie beste Voraussetzungen für einen stimmungsvollen Abend.
Als erstes war es an coldrain die Hütte zu rocken und das taten sie dann auch. Das Publikum war zwar zu dem Zeitpunkt noch recht klein, wurde jedoch relativ schnell größer. Und der Stimmung tat das keinen Abbruch. Masato (Gesang) hatte das Publikum um den kleinen Finger gewickelt und sie sprangen zu den härteren Klängen und wogten bei den wenigen sanfteren Stücken mit. Immer wieder heizte er das Publikum an, teilte ihnen mit, dass sie noch nicht bereit seien für Of Mice and Men. Das allein wäre wahrscheinlich schon genug gewesen um die Stimmung hoch zu treiben, aber auch ihre Musik tat ihren Teil dazu. coldrain beherrschte nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Instrumente.
Nahezu nahtlos daran schlossen Crossfaith an. Mit einem eigens für den Umbau konzipierten Song bereiteten sie das Publikum auf ihre Ankunft vor. War die Stimmung vorher schon gut, so brachten Crossfaith sie zu neuen Höhepunkten. In den Reihen vor der Bühne wurde es immer voller und die Tatsache dass sie aufgrund einer Handverletzung Kazukis (Gitarre) mit einem Ersatzgitarristen auftreten mussten minderte weder ihre Begeisterung, noch die der Fans. Ohne jegliche Berührungsängste ließen sie sich aufeinander ein und nahmen das obligatorische Bad in der Menge. Die Zuschauer dankten es ihnen indem sie ebenfalls völlig in der Musik aufgingen, sich mit Circle Pit, Wall of Death und Crowdsurfen erkenntlich zeigten.
Of Mice and Men, bestehend aus Austin Carlile (Gesang), Phil Manansala (Gitarre), Alan Ashby (Gitarre), Valentino Arteaga (Schlagzeug) und Aaron Pauley (E-Bass, Klargesang), kamen in das Vergnügen vor einer vollen und zufriedenen Halle zu spielen. Die Energie die sich bereits aufgebaut hatte hielt sich und das Publikum, das sich als äußerst textsicher erwies, ließ sich auch jetzt nicht vom Crowdsurfen abhalten. Routiniert, aber leider auch nicht mehr, spielten sie ihr etwa 60 minütiges Set, das bei den Fans wenig Wünsche offen ließ. Immer wieder bedankten sie sich bei den Zuschauern für die Unterstützung und das in einem Maße, dass man ihnen nicht mehr so recht abkaufte und wenig authentisch wirkte. So kam immer wieder das Gefühl auf dass diese Jungs, obwohl es technisch eigentlich nichts zu bemängeln gab, es eigentlich besser können, was man zum Beispiel bei Rock am Ring diesen Sommer auch hat sehen können. Dennoch schienen die Fans die für Of Mice and Men vor Ort waren durchaus zufrieden, was es wohl zu einem erfolgreichen Konzert macht.