Für
Jennifer Rostock versammelten sich die Fans bis kurz vor die White Stage. Jetzt wurde auch in den hinteren Reihen ordentlich gefeiert und lautstark mitgesungen. Jennifer selbst animierte zusätzlich zum Mittanzen, holte Fans auf die Bühne und trank den ein oder anderen Schnaps mit ihnen. Die Stimmung war euphorisch und ausgelassen, Konfetti wurde ebenso geworfen wie alles Andere, was man in die Finger bekam – sehr zum Leidwesen der vorderen Reihen und der Security.Das Kontrastprogramm zu der lauten und frechen Jennifer bildete
Passenger auf der Blue Stage. Ein Mann, eine Gitarre und tausendfacher Dank an das Publikum, das still den Liedern lauschte und dennoch seine Begeisterung durch Applaus und Jubelrufe auszudrücken wusste. Als Belohnung durfte zu „I Hate“ laut alles aufgezählt werden, was den Besuchern so gar nicht passte – unter anderem die Toilettensituation des Hurricane. Ebenfalls allein mit seiner Gitarre war
Ed Sheeran. Das Publikum war geteilter Meinung: Manche Besucher hofften, dass dieser Act schnell vorbei sein würde, damit
Fettes Brot endlich die Bühne in Beschlag nehmen konnte. Die meisten jedoch schmolzen zu den traurig-schönen Liedern des Briten dahin und sangen eifrig mit. „Wenn ihr den Text nicht kennt, denk euch Worte aus!“ ermutigte Ed seine Zuschauer ein ums andere Mal.
Zum Glück musste man sich nicht zwischen
Fettes Brot und
Seeed entscheiden. Im Sinne der Festivalbesucher wurden die Spielzeiten der Bands so gelegt, dass sie nacheinander auftraten. Der geneigte Zuhörer musste sich nun nur noch entscheiden, vor welcher Bühne er länger ausharren wollte, um einen der vorderen Plätze zu ergattern. Natürlich war die Stimmung bei beiden Acts grandios.
Fettes Brot verprügelten riesige Stofftiere und warfen mit überdimensionalen Wasserbällen und Konfetti um sich. Die Fans sangen und rappten textsicher sowohl alte als auch neuere Lieder mit und sprangen und tanzten ausgelassen umher. Auch in den ersten Reihen gab es jetzt erstaunlich viel Platz. Die Anspannung und das Warten lösten sich in Euphorie und Wohlgefallen auf. Es ging einfach nur darum, Spaß zu haben. Und den hatten die Festivalbesucher ganz sicher! Sehr treffend bezeichnete Martin Vandreier, besser bekannt als
Dokter Renz das Publikum als eine Naturgewalt und stimmte gleich drauf den Hit „Erdbeben“ an.
Seeed verstanden sich darauf, diese Hochstimmung aufzugreifen und noch um ein Vielfaches zu steigern. Bis Mitternacht wurde gefeiert, gesungen und getanzt. Nach „Schüttel Deinen Speck“ war leider das diesjährige Hurricane auch schon wieder vorbei. Noch immer begeistert von der überwältigenden Show machten sich die Festivalbesucher langsam aber sicher ein letztes Mal auf den Weg in ihre Zelte, bevor dann am nächsten Morgen die Heimreise anstand. Ein kleiner Trost war die Ankündigung des Veranstalters, Karten für das nächste Jahr seien bereits ab Montag Mittag erhältlich. Da bleibt nur zu sagen: Wir sehen uns beim HURRICANE 2015 wieder!<