Frank Turner, das ist doch dieser unermüdliche Musiker, der pausenlos auf Tour ist. Gefühlt spielt er jeden Tag in irgendeiner Stadt. Am 18.03.2014 war er in Bielefeld, natürlich mit seiner Band The Sleeping Souls und zwei guten Vorbands.
Um kurz nach 22.00 Uhr wird der Turnersche Abend mit „Photosynthesis“ eröffnet. Moment mal, wird hier etwa das ganz heiße Pulver zuerst verschossen? Keine Sorge, die Männer liefern im Laufe ihres Sets ein solches Hitfeuerwerk, das eben genanntes Lied ein idealer Song zum Einstieg ist und es im weiteren Verlauf trotzdem keine Durchhänger gibt. Sofort steht Bielefeld Kopf. Als Frank Turner recht früh am Abend seine guten Deutschkenntnisse präsentiert, sammelt er Sympathiepunkte bei jedem. Selbst der alte und ausgelutschte „Bielefeld existiert nicht“ Witz, den Frank einstreut, kann die Stimmung nicht trüben.
Die Fans treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an, da braucht der wortgewandte Engländer sich gar nicht einmischen. Stimmgewaltig und textsicher begleiten sie jedes Lied, das Frontmann Turner spielt. Das funktioniert sogar an der Stelle, als er sich an fremden Liedern vergreift und kurz „Freiheit“ von Marius Müller Westernhagen anstimmt und die Besucher den Refrain zu Ende singen.Grundsätzlich hat das Publikum wohl noch kurz vor dem Konzert einen Knigge Kurs besucht. Vorbildlich leise benimmt man sich zum allergrößten Teil bei den leisen und ruhigen Stücken. Als dann noch mit „Get better“ ein neues Lied gespielt wird und Frank Turner bittet, das Stück nicht zu filmen, reagieren die Massen artig und lassen ihr Smartphone in der Hosentasche.
Bei „One foot before the other“ bricht ein Stroboblitzgewitter auf die Fans ein und plötzlich findet man den Sänger nicht mehr auf der Bühne, sondern im Graben bei der ersten Reihe. Ganz nah an den Fans, das ist etwas das ihn schon immer ausgezeichnet hat.
Doch irgendwann ist auch das schönste Konzert einmal zu Ende. Nach einer 1 ¾ Stunde leitet „Four simple words“ das Ende ein. Highlight an dieser Stelle noch der Stagedive von Frank Turner.
Und schaut man in die Gesichter der Fans kann man restlose Begeisterung und Freude sehen. Ein rundum gelungenes Konzert, das den Tour Abschluss für Deutschland darstellt.