Die Foo Fighters feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. So verwundert es niemanden, dass die beiden Shows in Köln und Berlin binnen weniger Stunden restlos ausverkauft waren. Die Kölner Fans hatten Glück, denn aus produktionstechnischen Gründen konnten die Veranstalter noch ca. 200 Plätze in der Lanxess Arena freigeben. Kurzentschlossene Fans konnten sich dadurch noch ein begehrtes Ticket an der Abendkasse sichern.
Aktuell sind die Foo Fighters mit ihrem Album „Sonic Highway“ (11/2014) auf Tour, dessen Titel auch der Tour den Namen geben sollte. Da sich Dave Grohl aber im Juni bei einem Konzert in Göteborg das Bein brach, (Er fiel von der Bühne und nach einstündigem Krankenhaus Aufenthalt spielte er das Konzert sogar noch zu Ende) heißt die Tour passend zu den Geschehnissen „Broken Leg Tour“.
Gegen 20:30 Uhr fiel der Vorhang in der bis unters Dach vollgepackten Lanxess Arena. Dave Grohl (Gesang), Taylor Hawkins (Schlagzeug), Nate Mendel (Bass), Chris Shiflett (Gitarre), Pat Smear (Gitarre) und Rami Jaffee (der die Band bei Liveauftritten zusätzlich am Keyboard unterstützt) eröffneten ihr Set mit dem Klassiker „Everlong“. Die 16.000 Zuschauer wurden sofort von ihren Plätzen gerissen und die ganze Halle stand. Bis auf eine Person – Dave Grohl selbst. Er saß auf einen Thron, der Erinnerungen an den eisernen Thron aus der Serie Game Of Thrones aufkommen ließ. Anstelle von Schwertern schmückten Gitarren den Thron von King Dave und hinter ihm erstrahlte ein mit Lichttechnik versehenes Foo Fighters Logo. Dies war aber noch lange nicht alles. Mit seinem Thron, welcher extra von seiner Crew für ihn angefertigt wurde damit man auf Tour gehen konnte, fuhr er sogar auf einem Steg vorwärts in die Menge hinein. Allein diesen Anblick wird mit Sicherheit keiner der Besucher je vergessen. Die Setlist war ein Best Of aller Foo Fighters Alben. Mit dieser nahmen sie die Besucher mit auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Die Fans konnten sich zum Beispiel bei „Breakout“ und „The Pretender“ so richtig austoben. Im Innenraum bildeten sich kleinere Pits und es wurde auch auf den Sitzplätzen ausreichend getanzt und gepogt. Dabei fing sogar der Boden unter den Füßen an zu beben. Bemerkenswert ist es auch wie die Foo Fighters es schaffen mit ihren Songs eine gewisse Spannung aufzubauen, die in einer emotionalen Explosion endet. Hierbei spielt Dave Grohl eine zentrale Rolle, denn mit nur einer einzigen Geste oder Mimik bringt er die Fans zum durchdrehen. Er selbst rockte dabei so richtig auf seinem Thron und schüttelte wild seine schwarze Mähne. So schnell wie es mit der Foo Fighters Achterbahn nach oben ging, ging es auch wieder runter um eine kleinere Verschnaufpause einzulegen. Zu „Big Me“ verwandelte sich die Arena in ein Handylichtermeer und ließ bei Dave Grohl Erinnerungen an den Skorpions Hit „Wind of Changes“ aufkommen. Dass die Foo Fighters ihre Instrumente perfekt beherrschen, zeigte sich bei „Skin and Bones“. Hierbei spielte Rami Jaffee sogar noch ein Akkordeon.Die sehr gute Stimmung konnte nur noch mit dem letzen Song der Foo Fightes überboten werden. Zu “Best Of You” sang die komplette Halle mit Dave Grohl “Ohooooo Ohooooo Ohooooo”, welcher sichtlich beeindruckt vom Kölner Chor war. Die Foo Fighters bewiesen wieder einmal mehr weshalb sie derzeit eine der besten Rock Bands der Welt sind und dabei ohne große Showelemente auskommen. Den Fans wurde hier eine zweieinhalbstündige Rock ’n’ Grohl Show in Perfektion dargeboten.
1. Everlong
2. Monkey Wrench
3. Learn to Fly
4. Something From Nothing
5. The Pretender
6. Big Me
7. Congregation
8. Walk
9. Cold Day in the Sun
10. My Hero
11. Times Like These
12. Breakout
13. Arlandria
14. Skin and Bones
15. All My Life
16. These Days
17. White Limo
18. Aurora
19. This Is a Call
20. In the Flesh?
21. Best of You