Mit neuem Album im Gepäck melden sich Fall Out Boy zum Jahresanfang in Europa zurück. „American Beauty / American Psycho“ heißt der Nachfolger von „Save Rock and Roll“, der erneut die Pole Position der amerikanischen Charts stürmt. Nach ausgiebiger Tournee durch die USA ist nun auch Europa an der Reihe. Drei Termine in Deutschland halten die Musiker dabei bereit, den ersten davon in Düsseldorf. Dort warten die Fans dem Wetter zum Trotz schon Stunden vor Einlass auf ihre Idole.
Die lassen allerdings zunächst Charley Marley den Vortritt die recht junge Zuschauerschar in der ausverkauften Mitsubishi Electric Halle wieder aufzuwärmen. Der Londoner steht bei Petes Label unter Vertrag und heizt die Menge mit seinen Songs langsam auf, die musikalisch allerdings wenig zu dem passen, was später bei Fall Out Boy erwartet wird. So ist die Reaktion des Publikums verhalten und wahrscheinlich mehr darin begründet, dass gerade die Fans in der First Wave wissen, dass es sich dabei um einen ‚Schützling‘ von Pete Wentz handelt.
Ganz anders sieht die Stimmung schon in den ersten Minuten aus als Fall Out Boy endlich die Bühne betreten. Nach einem kurzen Introvideo stürmen die Musiker einzeln auf die Bühne und beginnen mit „Sugar, We’re Goin Down“ ihre fulminante Show. Die Setlist jagt quer durch die Diskografie der Band und zeigt damit einmal mehr, wie mühelos sich die beiden musikalischen Phasen der Künstler vereinbaren lassen. Spannend ist dabei außerdem, dass alte wie neue Songs gleichermaßen gefeiert werden.
Doch die Show ist nicht nur etwas für das Ohr. Projektionen auf der Videoleinwand machen das Set abwechslungsreich und Accessoires wie Luftballons, die an fliegende Augen erinnern, setzen besondere Akzente. Besonderes Highlight ist außerdem ein kleines Akustikset, das Patrick, Pete und Joe im hinteren Teil der Halle spielen. So bekommen „Immortals“ und „Young Volcanoes“ ein ganz neues Gewand. Schade nur, dass ausgerechnet in diesem Moment die Videoleinwände abstürzen.
Mit Worten, die ans Herz gehen, stimmt Pete schließlich den letzten Song des eigentlichen Sets an. Er möchte seinen Fans mitgeben, immer an sich zu glauben und nie aufzugeben. Passend dazu sind auch die Textzeilen von „Centuries“. Zwei Zugaben stehen im Anschluss noch im Programm bevor der Abend nach anderthalb Stunden Show auch schon wieder vorbei ist. Zurück bleiben glückliche Gesichter, die nur widerwillig in den regnerischen Abend strömen. Eigentlich könnten die Jungs auch einfach noch einmal von vorn beginnen.