Die finnischen Pagan-Metaller von Ensiferum gingen mit ihrem aktuellen Album „One Man Army“ erneut live auf Schlachtzug. Das Album schaffte es sogar auf Platz 15 der deutschen Album Charts und in ihrer Heimat Finnland sogar auf Platz Eins. Da Ensiferum einen zweiten Tourblock spielten, lief dieser unter dem Titel „The Return Of The One Man Army“. Zusammen mit Heidra und Fleshgod Apocalypse reisten sie durch die Länder und Städte, die man im ersten Teil der Tour nicht besuchen konnte.
An einem der ersten sonnigen Frühlingstage war die Halle zu Beginn der Veranstaltung noch recht leer. Viele der Fans warteten mit einem Bierchen vor der Halle oder standen im Vorhof der Live Music Hall und genossen noch etwas das schöne Wetter. Erst als der erster Supportact Heidra die Bühne betrat, füllte sich auch die Halle allmählich. Morten Bryld (Gesang, Akustik Gitarre), Martin W. Jensen (Gitarre), Carlos G.R. (Gitarre), Danny Svendsen (Keyboard) und Dennis Stockmarr (Schlagzeug) stammen aus Kopenhagen, Dänemark und passten musikalisch perfekt in das Vorprogramm von Ensiferum. Gespielt wurde feinster Pagan-Metal mit gutturalen Vocals und kräftigem Klargesang von Morten Bryld. Den Dänen konnte man es richtig anmerken, dass sie so richtig Lust hatten live zu performen. Lohn war dann auch der steigende Applaus am Ende jeden Stückes, sodass Heidra ein zufriedenes Publikum hinterließen.
Nach einer kurzen Umbaupause war die Zeit für die italienische Band Fleshgod Apocalypse gekommen. Tommaso Riccardi (Gesang,Gitarre), Paolo Rossi (Gesang, Bass). Cristiano Trionfera (Gesang, Gitarre), Francesco Paoli (Schlagzeug) und Francesco Ferrini (Piano) wurden von Veronica Bordacchini, die mit einer venezianischer Maske bekleidet war, auf die Bühne begleitet. Optisch bleiben Fleshgod Apocalypse definitiv im Gedächtnis, denn die Band ist einheitlich gekleidet mit Anzügen im Barockstil und die Musikinstrumente waren in einer Holzoptik designt. Ein Hingucker war auch noch das alte Piano von Francesco Ferrini. Musikalisch gab es jetzt richtig was auf die Zwölf. Die Italiener mischen Symphonischen Death Metal mit Klassikelementen. Dabei feuerten sie ein wahres Riff- und Doublebassgewitter auf die Zuschauer ab. Auffällig hierbei war die wahnsinnige Spielgeschwindigkeit. Die Aufforderungen von Tommaso zu einem Circle Pit verhallten leider in der Halle. Den Fans merkte man an, dass sie mit den Italiener nicht so wirklich etwas anfangen konnten, aber trotzdem aufmerksam den Gig verfolgten und sie mit Sicherheit letztendlich doch den ein oder anderen Fan dazu gewinnen konnten.
Bereits beim Umbau der Bühne konnte man eine kleine Änderung feststellen, denn das Keyboard von Emmi Silvennoinenfehlte fehlte auf der Bühne. Diese hatte die Band aus persönlichen Gründen bereits 2015 verlassen. Ein würdiger Ersatz wurde mit Netta Skog gefunden. Diese war bereits für Turisas am Digital-Akkordeon tätig. Einen interessanten Erfolg kann die gute Dame auch noch vermelden, denn sie gewann 2015 die Weltmeisterschaft im Spielen des Digital-Akkordeons.
Als Petri Lindroos (Gesang, Gitarre), Markus Toivonen (Gesang, Gitarre), Sami Hinkka (Gesang, Bass), Janne Parviainen (Schlagzeug) und Netta Skog (Digital-Akkordeon, Background Gesang) die Bühne betraten, wurden sie mit tosendem Applaus empfangen. Ihr Set eröffneten Ensiferum mit den beiden neuen Stücken „Axe of Judgement“ und „Heathen Horde“. Die Stimmung war von Anbeginn sehr gut. Es wurde lautstark mitgesungen, gebangt und sich in einem kleinen Pit verausgabt. Die Setlist war zur Freude der Fans ein guter Mix aus neuen Songs und alten Klassikern wie „Wanderer“ oder „La La Hei“. Die Finnen gaben auf der Bühne ebenfalls alles und so wurde die Halle schnell zu einen Hexenkessel, was auch die Temperaturen betraf. So lies sich Sami immer wieder mal von einem aufgestellten Bühnenventilator eine frische Brise unter den Kilt wehen. Die Bandmitglieder wechselten fleißig die Positionen auf der Bühne und stachelten die Fans immer wieder zum mitmachen an. Bei „Iron“, dem letzten Stück des Abends, gab es kein Halten mehr. Dieses sangen die Zuschauer lautstark mit und es wurde sich ein letztes Mal so richtig in einem Moshpit verausgabt. Ensiferum hinterließen bei ihren Fans zufriedene Gesichter und wurden mit wilden Gebrüll von der Bühne verabschiedet. Auch dank der beiden unterschiedlichen Vorbands war es ein rundum gelungener Konzertabend, der die Vorfreude auf die kommende Festivalsaison gesteigert hat.
Setlist:
1. Axe of Judgement
2. Heathen Horde
3. Guardians of Fate
4. One More Magic Potion
5. Treacherous Gods
6. Warrior Without a War
7. From Afar
8. Wanderer
9. Two of Spades
10. My Ancestors’ Blood
11. Twilight Tavern
12. Lai Lai Hei
13. Tale of Revenge
14. In My Sword I Trust
15. Iron