Nachdem am 23. Januar das neue Album der Jungs von Eisbrecher erschienen ist, ging es dann im März auf entsprechende Schock Tour. Am 17.03.legt der Eisbrecher seinen Anker in Oberhausen.
Das Licht geht aus und die Zuschauer erwarten den Support Märzfeld auf der Bühne. Doch weit gefehlt. Eisbrecher Sänger Alex Wesselsky und Gitarrist Jürgen Planger betreten unter tosendem Applaus die Bühne in Jeans und T-Shirt. Alex Wesselsky begrüßt die Zuschauer und gemeinsam tragen die beiden anschließend eher commedial ein paar Textzeilen aus Lessings „Nathan der Weise“ vor, was für den einen oder anderen Lacher sorgt und die Stimmung sofort lockert. Nach diesem Vortrag werfen beiden jeweils ein kleiner Plüscheisbär in die Menge und sie verlassen die Bühne.
Nun betritt dann doch noch die Supportband Märzfeld die Bühne. Musikalisch auch in der neuen Deutschen Härte angesiedelt, erinnern sie sowohl vom Aussehen und Auftreten als auch durch Texte und Musik sehr an Rammstein. Das könnte nicht zuletzt daran liegen, dass Märzfeld sich aus der Rammstein Coverband Stahlzeit entwickelte. Auch wenn Märzfeld musikalisch eigentlich auf Innovation und eigene Songs setzten will, gelingt dies nicht immer und einige Textphrasen erinnern leider wirklich stark an Rammstein. Dennoch sorgen die Münchner Jungs für gute Stimmung in der Turbinenhalle. Bekanntere Lieder der Band wie z.B „Hübschlerin“ können von Teilen des Publikums sogar mitgesungen werden. Die Besucher sind zwiegespalten. Die einen sind begeistert, die anderen fühlen sich doch zu sehr an Rammstein erinnert. Die Stimmung lockern die Jungs von Märzfeld aber allemal.
„Volle Kraft vorraus“ geht es dann gegen 21 Uhr endlich mit dem Headliner. Es gibt viele Lieder des neuen Albums „Schock“ live zu feiern, wie z.B „1000 Narben“und „Schock“ . Ebenfalls bieten sie den aktuellen Hit „Zwischen Uns“ dar. Wie die Eisbrecher diesen Song, der ja zusammen mit einer weiblichen Sängerin gesungen wurde, live umsetzten würden, haben sich wohl die meisten Besucher vorher schon gefragt. So kommt aber nicht wie auf dem Album die gewohnt weibliche Stimme vom Band, sondern eine Computerstimme, die sehr nach Außerirdischem klingt. Dennoch feiern die Zuschauer auch „Zwischen uns“ gebührend. Aber auch die seichteren Songs des neuen Albums wie z.B „Rot wie die Liebe“ kommen nicht zu kurz. Auffällig laut und Textsicher singt das Auditorium auch die neueren Lieder mit.
Selbstverständlich dürfen auch ältere Hits nicht fehlen. Die viel gefeierten Songs „Prototyp“ und „Verrückt“ vom letzten Eisbrecher Album haben nichts von ihrer Zugkraft eingebüßt.
„This is Deutsch“ wird in der bekannten Marsch-Choreografie dargeboten und auch „Leider“, „Eiszeit“ und „Miststück“ gibt es zu bewundern. Auch den Mitgröhl-Song „Schwarze Witwe“ haben die Jungs im Gepäck, allerdings in neuem Gewand. So hört das Publikum dieses Mal eine elektronischere Variante des Klassikers.
Neben den mitreißenden Songs sind aber auch die Ansagen und das Auftreten der Jungs um Alex Wesselsky gewohnt lustig und amüsant. So rapt der Sänger spaßiger Weise den von ihm eingesungenen Pokerap und das Publikum flippt aus.
Zusammengefasst ein Eisbrecher Konzert wie man es kennt: Super Stimmung, tanzbare Songs und ein mitsingendes und absolut überzeugtes Publikum, welches wie immer verzaubert von Alex´ Charme mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht die Turbinenhalle verlässt.