Am 16.11.2014 spielten die Counting Crows im Rahmen ihrer Tour im ausverkauften E-Werk vor 2000 Menschen.
Lucy Rose, die junge Singer-Songwriterin aus London, war zuvor samt Band als Support zu sehen. Das Anfangs noch recht teilnahmslos wirkende Publikum schien sich jedoch schnell mit ihrer grandiosen Stimme anfreunden zu können und taute bald auf. Nicht nur überzeugte ihre Stimme sowohl in den Höhen als auch in den Tiefen, sondern ihre natürliche, sympathische Art tat ebenso ihren Teil die Zuschauer für sie zu begeistern. Mit offensichtlichem Spaß und Liebe bewies sie, dass sie nicht umsonst Support dieser großartigen Band war und der Herausforderung durchaus gewachsen.
Als dann, zu den Klängen von „Lean on me“, Adam Duritz (Gesang, Piano), David Bryson (Gitarre), David Immerglück (Gitarre), Jim Bogios (Schlagzeug), Charles Gillingham (Keyboard) und Millard Powers (Bass), besser bekannt als die Counting Crows, die Bühne betraten, war das Publikum sofort bei der Band. Durch Blickkontakt und kleine Gesten schufen sie direkt eine Verbindung und zogen die Anwesenden in ihren Bann, so dass Band und Publikum absolut in ihrer gemeinsamen Liebe zu der Musik aufgingen. So ließ zum Beispiel „Colorblind“ niemanden in der Halle kalt und mehr als ein Gast sang ergriffen aus vollem Herzen mit.
Grandiose Gitarrensoli und der Wechsel zu verschiedenen Instrumenten, unter anderem dem Flügel, ein Akkordeon und Banjo zeigten, dass die Counting Crows nicht nur Charisma besitzen, sondern auch handwerklich ihr Fach absolut beherrschen. Sie schöpften aus dem Vollen, spielten ein kurzes Akustikset und zeigten auch sonst ein breites Repertoire ihrer Kunst.
Wer bei diesem Konzert unzufrieden die Halle verließ, war wahrscheinlich selbst Schuld, denn die Musiker gaben wirklich alles. Sie interagierten miteinander, flirteten mit den Zuschauern und auch musikalisch blieben keine Wünsche offen. Sie hatten so viel Spaß an dem was sie tun, dass man sich dieser Energie gar nicht widersetzen konnte und in den Sog der Counting Crows gezogen wurde. Nach einer wahnsinnigen Spielzeit von 2 Stunden verließen sie zu „California Dreaming“ fast unwillig ihren Spielplatz, die Bühne, und man hatte den Eindruck dass alle, die dieses Erlebnis geteilt haben, noch viel länger, gemeinsam hätten weiter träumen können.
Setlist:
1. Sullivan Street
2. Scarecrow
3. If I Could Give All My Love -or- Richard Manuel Is Dead
4. Cover Up the Sun
5. Mr. Jones
6. Colorblind
7. Mercy
8. Anna Begins
9. Good Time
10. Dislocation
11. New Frontier
12. Children in Bloom
13. God of Ocean Tides
14. Friend of the Devil
(Grateful Dead cover)
15. Possibility Days
16. Big Yellow Taxi
(Joni Mitchell cover)
17. Earthquake Driver
18. A Long December
19. Elvis Went to Hollywood
20. Hanginaround
Encore:
21. Palisades Park
22. Rain King
23. Holiday In Spain