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24. Februar 2014Bosse – 20.02.2014 – Ringlokschuppen, Bielefeld

Bosse - 20.02.2014 - Ringlokschuppen, Bielefeld
Ein Besucher des Konzertes resümiert den Abend mit „sensationell“, ein Wort, das vielversprechend klingt und exakt passt.
Auch im neuen Jahr ist Axel Bosse nicht müde vom ausgiebigen touren aus dem letzten Jahr. Für zwei Wochen reist er mit seiner Band noch einmal durch die Städte des Landes. So spielt er am 20.02.2014 im Ringlokschuppen in Bielefeld. Natürlich ist seine Band dabei und ebenfalls zwei Supportacts.
Den Anfang übernimmt Valentine, die gegen 19.50 Uhr die Bühne betritt. Eigentlich ist sie für den Background Gesang bzw. als Duettpartnerin bei Bosse Konzerten zuständig. Das hat ihr wohl nicht mehr ausgereicht, sie beginnt eigene Lieder zu schreiben und erhält die Chance, sie dem Bielefelder Publikum vorzutragen. Die Meinungen darüber sind sehr geteilt. Manche lauschen ganz gespannt ihrer glasklaren Stimme, andere wiederrum finden Stimme und Musik austauschbar. Es fehlt die eigene Note. Dem aufmerksamen Besucher wird aufgefallen sein, dass die Mitglieder der Hauptband Valentine begleiten. Nach 15 Minuten ist ihre Zeit um, und sie verlässt die Bühne.Schnell geht es um 20.20 Uhr mit Bollmer weiter. Hier erwartet Fans von deutschsprachiger Rockmusik ein kleines Déjà-vu. Der Sänger Bollmer hat früher bei El*ke gesungen, wollte damals aber mehr Zeit in sein Solo Projekt investieren und präsentiert es nun im Ringlokschuppen. Musikalisch lassen sich Parallelen zu El*ke nicht leugnen. Und so werden die folgenden 30 Minuten Deutschrock zu einem Warm Up Programm für das Publikum.
Um 21.15 Uhr kommen Bosse auf die Bühne und starten mit „Kraniche“ in den Abend. Das gleichnamige Album ist das bislang kommerziell erfolgreichste Album der Band (VÖ 03/2013). Da Namensgeber und Sänger der Band Axel Bosse ein unermüdliches Arbeitstier ist, verbringt er einen Großteil seiner Zeit auf der Bühne bzw. schreibt neue Songs. Damit hängt vollkommen zu Recht ein „Ausverkauft“ Schild an vielen Clubs, in denen er spielt. Bielefeld bildet da die winzige Ausnahme. Und trotzdem war die große Halle im Ringlokschuppen rappelvoll.Mit einer schier unerschöpflichen Energie fegt Aki Bosse ab der ersten Sekunde über die Bühne. Die Live Performance war schon immer energiegeladen, aber heute Abend gibt es noch eine Schippe mehr. Von fehlender Motivation, weil man kurz vor dem Tourfinale steht, ist hier keine Spur! So wird mit den folgenden „Du federst“ und „Roboterbeine“ auf der Bühne ordentlich das Tanzbein geschwungen. Ein Blick in den Innenraum verrät: Das Publikum stimmt sich bereits am Donnerstag auf das Wochenende ein und es wird gehüpft, getanzt und gesungen.
Dass dieses Tempo nicht ewig gehalten werden kann ist selbstverständlich. Also gibt es „Istanbul“ in seiner „Ursprungsversion“. So wird es zumindest von Aki angekündigt. Für mich persönlich viel besser als die Albumversion. Auch die Fans nehmen diese Alternative dankbar an.Die Setlist wurde im Vergleich zum letzten Jahr nur sehr wenig abgeändert. Der Klassiker „Sommer lang“ fliegt leider raus und auch auf „Alter Affe Angst“ wartet man an diesem Abend leider vergebens. Das ist alles halb so wild, denn es gibt ausreichend andere gute Lieder, die gespielt werden. Mit „3 Millionen“ erinnert man sich an die Zeit zurück, als es noch keinen Plattenvertrag für das Album „Taxi“ gab. Und die Radiostationen sich diesem Überhit angenommen und ihn auf Heavy Rotation gespielt haben. Inzwischen ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Aki Bosse dieses Lied zum Teil im Innenraum singt. So auch in Bielefeld.
Mit „So oder so“ und „Schönste Zeit“ werden Anwesende der neueren Stunde bedient, für die ganz alt eingesessenen gibt es „Die Irritierten“ und „Niemand vermisst uns“.
Viel zu früh kommt das letzte Lied des regulären Sets. „Frankfurt Oder“ lässt das Publikum noch einmal stimmgewaltig erklingen, dann gehen Bosse von der Bühne. Die Fans haben an dieser Stelle noch lange nicht genug, so kommt es, das der Refrain von „So oder so“ immer wiederholt wird, bis sich die Männer (und eine Frau) um Axel Bosse erneut auf der Bühne einfinden.
Es folgt das traurige „Yipi“, dies lässt wohl jeden Besucher einen Moment in sich gehen, nur um im Anschluss bei „Tanz mit mir“ noch einmal Vollgas zu geben. Das wunderschöne „Konfettiregen“ wird zum Rausschmeißer des Abends und entlässt das Publikum nach ca. 90 Minuten in einen lauen Winterabend.